im Juli
Da aktuell nicht viel los war auf dem Platz, hatten wir freie Platzwahl. Schön, dass der Platz, der aus großen Wiesen und schattigen Bäumen besteht, nicht parzelliert ist. So konnten wir uns ein schönes Plätzchen suchen und haben dort unser Lager für die nächste Woche aufgebaut. Norbert ist dann am nächsten Nachmittag angekommen, Markus und Mona haben auf der Heimreise auch eine Nacht auf dem Platz verbracht. Abend sind wir im Campingplatz-Restaurant essen gewesen. Die Ankündigung „Mexikanisches Restaurant“ ist etwas dick aufgetragen, sowohl Speisekarte als auch Essen fallen wirklich unter die Kategorie „OK, einmal reicht“!
Am Sonntag sind dann Bernhard, Anja und Leon angekommen, die drei Nächte geblieben sind. Ich musste leider Sonntag gegen Abend nach Hause fahren und Montag und Dienstag arbeiten, bevor ich am Dienstag wieder im Camp angekommen bin. Der Rest hatte einen Ausflug nach Selb gemacht. Am Mittwoch sind wir dann über Schwarzenbach und Hof nach Mödlareuth gefahren, ein kleines Dorf, das in Zeiten der deutschen Teilung auch „Little Berlin“ hieß. Bei leider kaltem und leicht regnerischem Wetter haben wir uns das ehem. geteilte Dorf angeschaut, das heute ein Museum ist. Ich war das letzte Mal hier vor 40 Jahren, als man uns im Zuge der Ausbildung unseren zukünftigen Arbeitsplatz an der DDR-Grenze gezeigt hat.
Heute ist das alles ein Museum, mit interessanter Filmvorführung und großem Außengelände, wo man Teile der Mauer, die B-Türme und sonstigen Grenzsicherungsanlagen original belassen hat. Ein Zeitzeugnis des Wahnsinns der Deutsch-Deutschen Teilung, für viele jüngere nicht mehr nachzuvollziehen. Gefreut habe ich mich auch über den alten Zoll-Kombi, einem VW-Bus T3, mit denen wir damals an der Grenze unterwegs waren. Er ist unter anderen Fahrzeugen im Fahrzeugmuseum der Grenzfahrzeuge auf beiden Seiten erhalten geblieben. Sigi hat mich fotografiert, das gleiche Bild habe ich auch vor 40 Jahren in meiner aktiven Grenzzolldienst-Zeit gemacht.
Zurück im Camp erlebten wir eine riesige Überraschung: unsere Hamburger Freunde Klaus und Sandra sind mit Amarok und Wohnwagen aufgeschlagen, daran hätte ich im Leben nicht gedacht! Ein freudiges Wiedersehen, schließlich hatten wir uns seit 5 Jahren nicht mehr gesehen! Dann stieß noch Barbara mit ihrem Navara und ihrer Wohnbox dazu. Am Donnerstag bekamen wir dann Besuch von J.J. mit seinem Isuzu, der eine Nacht geblieben ist.
Leider wurde das Wetter erst am Wochenende besser und wärmer, Freitag stießen dann noch Dirk und Yvonne mit ihrem Ranger aus Mönchengladbach dazu, Ronny kam mit seinem Hilux aus Thüringen und Sascha, der auf der Rückreise von seiner Schweden-Tour war, ist auch noch zwei Nächte geblieben. Tobi und Katarina hatten sich eine kleine Hütte am Platz gemietet. Samstag hatten wir wirklich Traumwetter, Stefan und Jeannette besuchten uns am Nachmittag, wir saßen gemütlich unter großen Bäumen im Schatten in doch recht großer Runde.
Sonntag nach dem Frühstück haben wir dann zusammengeräumt und den Heimweg angetreten. Eine tolle verlängerte Woche, schön, dass doch so viele vorbeigekommen sind! So wurde es nie langweilig und die Gespräche gingen nie aus! Das Borderland – Camp ist auf jeden Fall eine klare Empfehlung wert, weil es nicht so überlaufen ist. Jeder findet ein Plätzchen, der Platz ist locker geführt mit so wenig Regeln wie möglich – sehr angenehm in Zeiten mit einer überall stattfindenden Regulierungswut. Auf jeden Fall ein Plätzchen, das man wieder besuchen kann! (Jürgen Krauß)