Norditalien: Gardasee, Lago Maggiore und Pustertal im September
Unser erster Stopp auf unserer Nord-Italien-Tour ist der Campingplatz „Cappuccini“ in Peschiera am Gardasee. Der erste Tag ist wirklich angenehm, sogar dem Pool kann man noch einen Besuch abstatten! Leider verschlechtert sich das Wetter, so dass wir am zweiten Tag Dauerregen haben. Gut für einen Besuch des Weinguts Zeni in Bardolino. Irgendwann hört der Regen dann doch mal auf, so dass wir am See entlang nach Malcesine tuckern. Allgemein ist noch sehr viel los am See, hätte ich nicht gedacht! Nach einem viel zu süßem Aperol statten wir am Rückweg noch Lazise einen Besuch ab, auch nicht unser erster.
Unseren letzten Tag wollen wir eine Tour ins Hinterland des Gardasees fahren. Immer Richtung Lago d´ Idro. Dort ist leider wegen einer Rallye ein Teil der Bergstrecken gesperrt, so dass wir eine Ausweichroute nehmen müssen. Unser Hilux sticht unter den tiefergelegten Flitzern doch ganz schön raus! Den letzten Abend verbringen wir in wunderschöner Location direkt am Wasser mit einem Glas Wein – einen tollen Sonnenuntergang kriegen wir umsonst dazu.
Das Sonnensegel ist schnell abgebaut, so dass wir recht früh unser nächstes Ziel ansteuern können und über Bergamo und Mailand zum Lago Maggiore fahren. Der Campingplatz „Conca d´Oro“ liegt direkt am See in der Nähe der Stadt Verbania. Da wir einen Platz in der ersten Reihe reserviert hatten, haben wir einen tollen Ausblick auf den See. Dort stellen wir unser neues Luft-Vorzelt auf, das diesmal nach der Reparatur auch die Luft hält. Das Wetter ist wunderbar, so kann man den See und den Urlaub genießen! Ein Bad im See lasse ich mir nicht entgehen.
Die Nacht ist trotzdem frisch, wir starten zu einer Runde um den See. Die dauert mit Pausen schon den halben Tag. Der hintere Teil des Sees liegt ja in der Schweiz, es ist nicht so viel los. In Cannobio stoppen wir und trinken einen Kaffee in der kleinen Altstadt.
Am nächsten Tag fahren wir über Stresa und Arona auf die andere Seeseite zur mittelalterlichen Burg Rocca di Angera. Sehr beeindruckend und auf jeden Fall einen Besuch wert mit tollen Ausblicken auf den Lago Maggiore! Weil wir schon in der Nähe sind, machen wir noch einen Abstecher zum ehem. Eremitenkloster Santa Catarina del Sasso. Im Fels erbaut, steigt man 268 Treppen hinunter und kann ein tolles Bauwerk anschauen, das direkt im Fels errichtet wurde. Rauf geht ein Aufzug, den gönnen wir uns.
Meist zeigt unser Thermometer im Hilux 18 Grad an. Nicht zu warm, aber es ist insgesamt kühler als normal. Wir fahren eine Mautstraße von Stresa aus hinauf zum Monte Mattarone mit teilweise tollen Ausblicken auf den Lago Maggiore und die umliegenden Berge. Hinunter geht´s zum Lago d´ Orta und über kleine Dörfer zurück zum See.
Novara ist das nächste Ziel. Diese größere Stadt mit quirligem Leben und viel Verkehr muss man nicht gesehen haben, aber die Altstadt ist typisch italienisch mit einer großen Basilika und ein paar hübschen Cafés. Der Nachmittag wird richtig sonnig und warm, da lohnt draußen sitzen!
Über Verbania und Cannobio fahren wir hinauf ins Val de Cannobina, durchqueren enge kleine Dörfchen bis hoch hinauf, immer Richtung Domodossalo. Eine schöne Tour! Der nächste Tag bringt uns vorbei am Lago di Comabbio und Lago die Monate bis zum Lago di Varese. Weil Varese nicht weit ist, stürzen wir uns ins Verkehrsgetümmel, finden aber schließlich einen zentral gelegenen Parkplatz und schauen uns die Stadt an. Und das bei 23 Grad, perfekt! Den letzten Abend verbringen wir in der Birreria in einem der drei Campingplatz-Restaurants bei gutem Bier und essen. Der Conca d´Oro ist auf jeden Fall ein Platz, den man anfahren kann. Schöne Stellplätze unter großen Bäumen, 3 Restaurants, gute Sanitäranlagen, Pool, Mobil-Homes und vieles mehr. Hat uns sehr gut gefallen!
Unsere letzte Station wird der Campingplatz „Ansitz Wildberg“ bei Sankt Lorenzen in der Nähe von Bruneck im Südtiroler Pustertal. Da ich schon seit Kindheitstagen immer wieder mal im Pustertal war, kann man dort gut mitverfolgen, wie die Moderne Einzug hält. Es wird viel gebaut, das alte Italien ist im Verschwinden. 400 km sind es vom Lago Maggiore bis hierher, eine gute Tagestour mit viel Verkehr um Mailand. Wir erreichen den Platz am Nachmittag und werden freundlich begrüßt. Man hat uns einen Premiumplatz direkt am Ende des Platzes reserviert, der wirklich riesig ist! Die Sanitäranlagen sind ein absoluter Traum, alles recht neu und in mehr als ausreichender Anzahl vorhanden. Es sind nur ca. 500 m ins Dorf, dort gibt es 3 Restaurants, eins davon besuchen wir am Abend. Die Temperaturen dort sind frisch, wir bauen das kleinere Luft-Vorzelt auf und haben es mit unserem Heizgebläse immer schön warm im Vorzelt.
Unser erstes Ziel ist der nicht zu weit entfernte Pragser Wildsee. Den kenne ich zwar auch von früher her, aber ihn zu umrunden, ist immer wieder schön – natürlich zu Fuß. Autos müssen draußen bleiben. Der Blick auf den mächtigen Seekofel ist von jeder Seeseite aus zu sehen. Der Seekofel umgibt sich zwar teils mit Wolken, aber mit etwas Sonne sieht das durchaus mystisch aus. Als wir zurückkommen, zahlen wir 15 Euro für ca. 2 Stunden parken – da war wohl die See-Umrundung und Wegbenutzung schon mit eingerechnet! Ein Besuch in der Altstadt von Bruneck rundet den Tag ab. Gegen Abend erreicht uns Lucas mit seinem Hilux, der eine Nacht hier verbringen möchte. Die Brotzeit reicht für ihn locker mit, verhungern braucht keiner.
Tags darauf starten wir also mit 2 Hiluxen hinauf zum Furkel-Pass. Dort hinterlassen wir am Schild der Passhöhe einen Aufkleber aus unserer Hilux-Vibes-Gruppe. Weiter geht es zum Würzjoch und Richtung Brixen. Das Wetter wird sonnig und lädt zu einem Besuch in der Altstadt von Brixen ein. Gegen Abend besucht uns Christine aus Lana in Südtirol mit ihrem Hilux, wir gehen lecker italienisch essen. Top, einfach mal so 95 km einfachen Weg auf sich zu nehmen, um ein paar Kameraden wiederzusehen!
Da das Wetter eigentlich überall nicht so besonders ist, bleibt Lucas noch länger als geplant. Also können wir am nächsten Tag den Passo Falzarego in Angriff nehmen. Auf 2105 m ist es schon recht kalt, aber der Falzarego ist einer der schönsten Ostalpen-Pässe neben dem Sella-Paß und dem Pordoi-Joch und fast ein „Muss“. Im bekannten Wintersportort Cortina d´ Ampezzo machen wir einen Stopp – dort mit zwei Autos einen Parkplatz zu finden, ist gar nicht so leicht! Aber wir schaffen es schließlich und finden ein schönes altes Café in der Stadt.
Wir statten noch dem Misurina-See einen Besuch ab, aber bei Regenwetter und Wolken ist das nicht so der Bringer. In der Nähe von Toblach findet man das Bunker-Museum, ein Relikt aus der Zeit des 2. Weltkrieges und des kalten Krieges. Sehr interessant und auf jeden Fall die knapp 10 Euro Eintritt wert! Den Abend verbringen wir bei Regenwetter besser im beheizten Vorzelt.
Den letzten Tag bleibt Lucas auch noch. Über Bruneck fahren wir ins Ahrntal bis zum Talschluß in Kasern. Dort hat sich im Laufe der Jahrzehnte sehr viel verändert! Touristisch gesehen natürlich absolut verständlich, kennt man das Tal von früher, ist es doch etwas schade um die vielen neuen Hotels und Bauten, da die Ursprünglichkeit von früher verloren geht. Zurück in Sand in Taufers, biegen wir ab nach Mühlwald und fahren hinauf zum Neves-Stausee. Eine Mautstraße, das Geld wird aber erst berechnet, wenn man länger als 1 Stunde dort oben war. Die Straße ist schmal mit Ampel, zwei Autos würden nicht aneinander vorbeikommen. Der Weg führt am Stausee entlang und endet in einem Schotterweg, der irgendwann gesperrt ist. Ein tolles Panorama, fast wie irgendwo in den Highlands von Schottland! Wir tuckern zurück nach Bruneck, dort ist es wesentlich wärmer und sonniger. Den letzten Abend gehen wir noch mal essen im Dorf. Waren tolle Tage am Camping „Ansitz Wildberg“, auch wenn das Wetter so seine Kapriolen gezeigt hat. Zum Schluss ist nicht mehr viel los gewesen am Platz, den Pool haben wir uns verkniffen. Aber auf jeden Fall eine klare Empfehlung für diesen tollen Platz!
Am Samstag treten wir die Heimreise an. Lucas hat sich entschieden, auch heimzufahren und schließt sich uns an. Mit nur 2 leichten Staus kommen wir gut durch und erreichen irgendwann Nachmittag unsere Ranch. Dort bleiben wir noch eine Nacht, am nächsten Tag zeigen wir Lucas bei sonnigem Wetter unsere Heimatstadt Weiden und runden den Urlaub mit einem Abendessen ab, das Katarina für uns kocht.
Alles in allem ein schöner Urlaub. Unser Tabbert und auch das neue Vorzelt haben sich gut bewährt, der Hilux hat 3494 km mehr auf der Uhr. Einiges von dem, das wir uns angeschaut haben, kannten wir ja bereits. Trotzdem immer wieder schön! Am Lago Maggiore ist um diese Jahreszeit weit weniger los als am Gardasee, haben wir festgestellt. Wir haben Südtiroler Spezialitäten, Bier, Nudeln und natürlich Wein mitgebracht. Original schmeckt halt immer besser! Auch wenn der Urlaub diesmal nicht offroadig war, hat es Spaß gemacht, an den Seen entlang zu cruisen oder schmale Bergsträßchen zu befahren!
(Jürgen Krauß)