Törggelen in Südtirol

Irgendwie wurde es mal wieder Zeit für eine kleine Tour nach Südtirol. Das milde Klima, die abwechslungsreiche Landschaft und natürlich auch der „Törggelen“, die Weinverkostung, ließen uns Anfang Oktober noch mal für eine Tour dorthin aufbrechen. Sigi hatte direkt in Kaltern an der Weinstraße eine Pension gefunden, die einen guten Eindruck machte und preislich interessant schien.

 

Und eine gute Gelegenheit, gleich mal die erste weitere Tour mit unserem neuen Ranger zu fahren! Bei hervorragendem Wetter starten wir über München, Garmisch und dem Reschenpaß über Meran bis nach Kaltern, das wir am Nachmittag erreichen. Die Pension “ Sonnenburg“  in Kaltern liegt ziemlich zentral, wir beziehen gleich unser Zimmer. Einfach eingerichtet, aber sehr sauber, am Balkon Blick Richtung Kalterer See und die Weinberge und Apfelplantagen. Überhaupt ist die Apfelernte gerade in vollem Gang, überall sieht man geschäftiges Treiben und unzählige der kleinen, schmalen Traktoren auf den Straßen! Der Pool ist zwar noch offen, aber außer ein paar hartgesottenen Kindern geht da niemand mehr rein….

 

Wir gehen die 10 min. zum Ortszentrum und lassen uns dort bei Temperaturen weit über 20 Grad einen Cappuccino schmecken. Abend gibt´s genug Gastronomie, da findet jeder was kulinarisch interessantes! Danach noch einen jungen Wein, scheint wohl ein gutes Jahr gewesen zu sein.

 

Der nächste Tag weckt uns mit strahlendem Sonnenschein. Am Frühstücksbuffett finden wir alles, was man für einen guten Start in den Tag so braucht. Danach fahren wir nach Bozen, die quirlige Hauptstadt Südtirols. Mit über 100000 Einwohnern natürlich auch auf recht engem Raum ein echtes Nadelöhr, für den Ranger einen geeigneten Parkplatz zu finden, ist gar nicht so einfach! Jedoch finden wir einen Parkplatz, in den wir auch reinpassen und bummeln durch die engen Gassen der Altstadt, nicht ohne in verschiedenen Geschäften eingecheckt zu haben. Ein Espresso am Marktplatz rundet den Besuch ab.

 

Danach zieht es uns raus aus dem Getümmel, wir wollen bei der hervorragenden Fernsicht lieber in die Berge.  Wir biegen ab ins Val di Tires, da geht es erst mal ordentlich hoch! Über den Nigerpaß in 1630m fahren wir zum Karersee, wo wir einen Fotostopp einlegen. Der Wasserstand ist sehr niedrig dieses Jahr, was aber dem Fotografieren keinen Abbruch tut. Einfach gigantisch, dieses Panorama mit den Bergen im Hintergrund! Über den Lavaze-Paß fahren wir weiter nach Cavalese, hinunter ins Etschtal nach Auer. Von dort nach Tramin, wo wir einen Stopp bei der Brennerei Roner einlegen,  neben Pircher und Unterthurner einer der drei großen Brennereien in dieser Gegend. Ein Weinchen am Balkon, Abendessen in Kaltern am Marktplatz, wir sitzen draußen. Natürlich braucht man abend ein Jäckchen, aber kalt ist es nicht.

 

Auch am Freitag wieder strahlender Sonnenschein! Perfekt für noch eine Tour, diesmal in die andere Richtung. Über Tramin fahren wir auf der Landstraße oberhalb des Etschtals entlang bis Mezzolombardo. Dort biegen wir ins Nonstal ab, um dann steil hinauf zu fahren nach Fai di Paganella. Weiter geht´s zum Lago di Molveno, der wunderschön in einem Tal liegt. Dann über Tione, dem bekannten Wintersportort Madonna di Campiglio Richtung Malé. Die Orte dort oben sind natürlich voll auf Wintertourismus eingerichtet, die meisten Hotels haben geschlossen oder werden gerade für die kommende Wintersportsaison hergerichtet! Schön ist das nicht unbedingt, bei manchen Bauten fragt man sich wirklich, wie so was eine Genehmigung bekommen kann! Nicht unser Ding, wir fahren weiter, genießen lieber die Bergwelt und die kleineren Dörfer, die wir durchfahren. Über Revó  geht es dann zum Mendelpaß. Dort machen wir eine Pause und lassen uns einen Cappuccino und einen riesigen Apfelstrudel schmecken, bevor es auf enger und sehr kurvenreicher Straße hinunter Richtung Eppan geht. Die atemberaubenden Ausblicke wären viele Fotos wert, leider sind die Möglichkeiten, anzuhalten, eher begrenzt. Dafür machen die Automatik und die Kraft des Rangers wirklich Spaß!

 

Zurück in Kaltern kaufen wir in zwei der hiesigen Keltereien Wein ein und fahren dann noch die paar Kilometer weiter bis zum Kalterer See, wo wir am See auf der Terrasse einfach nur die Sonne genießen. Abend haben wir Lust auf Pizza, man kann ja schließlich nicht nach Italien fahren, ohne wenigstens eine Pizza gegessen zu haben!

 

Am Samstag ist das Wetter bedeckt, gottseidank bleiben wir vom eigentlich gemeldeten Regen verschont. Das nutzen wir, um nach Meran zu fahren und dort ein paar einheimische Spezialitäten einzukaufen. Danach noch ein Besuch der botanischen Gärten im nahe Meran gelegenen Schloß Trauttmannsdorf, einfach gigantisch, was hier geschaffen wurde! Alles, was pflanzentechnisch zu finden ist, ist hier wunderschön und mit viel Liebe zum Detail angelegt! Das alles in verschiedenen Ebenen, am Abend ahnt man jedenfalls, daß es doch ein paar Treppen mehr gewesen sein müssen! Unseren letzten Abend verbringen wir im Trescherkeller, einer typischen Törggelen-Stube, mit lokalem Wein und einheimischen Spezialitäten in einer echt tollen Location.

 

Und schon ist wieder Heimreise angesagt. Die Zeit verging wie im Flug! Nach einem letzten Frühstück verabschieden wir uns von unseren netten Wirtsleuten und fahren über den Brenner wieder heim. Was anfangs verkehrstechnisch gut aussah, endet dann nach München in einer langen zähfließenden Blechlawine – wo wollen die nur alle hin? Es waren wieder mal schöne und erholsame Tage in einer unserer italienischen Lieblingsgegenden! Nicht zu weit zu fahren für ein paar Tage und doch das Flair von Italien! Dazu gutes Essen, Trinken und tolles Wetter, uns hats wieder mal gefallen und wir werden sicherlich wieder kommen! Unser neuer Ranger ist prima gelaufen und hat echt Spaß gemacht! An all die elektronischen Helferlein im Gegensatz zum vergangenen Hilux muß man sich vielleicht erst gewöhnen, aber er bleibt ja hoffentlich eine zeitlang bei uns, irgendwann werden wir uns schon dran gewöhnen! (J.K.)