Fursten Forest
im Mai
Nach dem Wetterdesaster das Jahr zuvor haben wir lange überlegt, ob es Sinn macht, das Treffen noch mal auf Anfang Mai zu legen – aber die Prognosen sehen gut aus und sämtliche Wetterberichte und Apps melden erfreuliches! Die Vorfreude ist groß, trotzdem nehme ich vorsichtshalber mal dickere Klamotten mit, man weiß ja nie….
Am Mittwoch Morgen geht´s los Richtung Norden, hinter mir Dave und Flo, die mit dem Transporter folgen. Weit kommen wir nicht, gleich hinter Bayreuth stehen wir erst mal fast eine Stunde in einer Vollsperrung! Da kommt Freude auf – wir lassen uns die Stimmung aber nicht vermiesen, ich rufe Claus an, der mit Flo aus Richtung Regensburg kommt und wir unseren vereinbarten Treffpunkt viel zu spät erreichen würden. Sie fahren dann weiter, auch bei uns geht´s irgendwann wieder weiter, ein Bieranhänger hatte gebrannt. Da sitzt wohl nun einer auf einem Fest auf dem trockenen…. Die restliche Strecke der 590 km kommen wir gut voran und erreichen den Fursten Forest am Nachmittag. Nachdem man uns an der Rezeption erst mal um einiges an Kohle erleichtert, erreichen wir unser Camp. Wir haben eine der beiden Schießbahnen reserviert, und die ersten sind wir nicht. Die Wiedersehensfreude ist groß, zu unserer Verwunderung sind Claus und Tobi noch nicht da. Die kommen dann kurz drauf, haben den Verlust unseres Staus mit einem kleinen Umweg über Hannover ausgeglichen – so kommen wir trotzdem fast zeitgleich an! Der Respekt geht dabei an Tobi, der mit Umweg die über 700 km mit einem Suzuki Jimny abgerissen hat! Für Alain und Katarina war es das erste Campingwochenende mit Wohnwagen, für Markus die ersten Campingtage und auch die erste Offroad-Erfahrung für ihn und seinen Ranger.
Das Wetter zeigt sich wirklich von der sonnigen Seite, so daß wir unser Camp aufbauen und uns dann erst mal gemütlich zusammensetzen. Heute ist nichts mehr geplant, also können wir einen entspannten Abend genießen. Der ältere Security-Mensch kommt vorbei und weist uns auf einige Neuerungen hin bez. Feuer machen, Rettungsgasse, Driften usw… Er nimmt seine Aufgabe auf jeden Fall sehr ernst! Aber Regeln braucht man nur dann, wenn es erforderlich ist – und das war wohl leider überfällig, wie wir erfahren! Schade, daß manche Leute wohl ohne Regeln meinen, sie könnten tun und lassen, was sie wollen!
Nach einer doch sehr kalten Nacht, die ich aber dank dickem Schlafsack ohne Frösteln überstehe, weckt uns ein sonniger Donnerstag. Eigentlich habe ich Freitag und Samstag Offroad-Nutzung gebucht, das switchen wir aber kurzerhand um auf Donnerstag und Freitag, was problemlos möglich ist. In einem kleinen Pickup-Konvoi, geführt von Klaus mit seinem Amarok und Daniel mit seinem Ranger, geht´s los in den riesigen Fursten Forest. Unser erster Anlaufpunkt ist die große Sandkuhle, dort kann sich jeder nach Belieben austoben – was auch ausgiebig genutzt wird. Alain hat seine Drohne dabei und wir kriegen ein paar schöne Bilder von oben. Danach geht´s weiter durch den Wald, an der kleinen Sandkuhle vorbei, zur Brücke und dann langsam wieder zurück zum Camp. Ein schöner Offroad-Ausflug, bei dem wir niemandem begegnet sind und quasi das ganze Gelände für uns allein haben!
Vorher fahren wir noch durch die Wasserdurchfahrt, dabei soll eigentlich das Auto sauber werden. Naja, bei dem Schlamm ist das eher nicht der Fall, aber der dicke Gartenschlauch an der Waschecke entfernt den gröbsten Schmutz. Claus nimmt die Wasserdurchfahrt mit einer Bugwelle – sieht gut aus, kostet ihn aber sein vorderes Kennzeichen. Blöd, wenn man das nicht gleich bemerkt… Ein Video, das Tobi filmt, beweist, daß die Nummer eindeutig in der Wasserdurchfahrt abhanden gekommen ist! Die eine Methode wäre eine neue Zulassung mit Behördengang und Kosten – Da nimmt man doch lieber die andere, nämlich mit ein paar Kumpels rein in die dreckigen Fluten und barfuß nach der Nummer suchen! Tatsächlich kann man da fündig werden, gottseidank. Eine Menge Kosten gespart! Und Fangopackung inclusive!
Langsam füllt sich unser Camp, die meisten reisen im Laufe des Donnerstags an. Platz ist genug da für alle, egal, ob Dachzelt, Wohnwagen oder Bodenzelt. Abend wird gegrillt und gemütlich zusammengesessen. Zu erzählen gibt es immer was, man plant neue Touren, Urlaube, die meisten kennen sich ja mittlerweile seit einigen Jahren. Und die, die das erste mal dabei, werden herzlich aufgenommen.
Der Freitag startet mit – welch Wunder – Sonnenschein! Perfekt, um noch mal einen Tag im Gelände zu verbringen! Wir finden immer neue Strecken, ich glaube, bis man alle mal abgefahren hat, ist man sehr, sehr lange unterwegs! Und natürlich sind auch nicht alle Passagen Pickup-geeignet. Ein paar Steilhänge bringen uns die Erkenntnis, daß man mit einer 100%-Sperre einfach leichter über Hindernisse kommt, die ohne doch Probleme machen. Walter ist dann der nächste, der sein Kennzeichen in den Fluten verliert, aber auch das wird mit Hilfe von Dave und Daniel wiedergefunden. Der Rest macht sein vorderes Kennzeichen einfach sicherheitshalber mal ab… Sören gibt seinem Hilux die Sporen und fliegt durchs Gelände, wenn das mal kein Beweis ist für die Haltbarkeit dieses Pickups! Gegen Abend sind dann alle da, mit 20 Fahrzeugen ist unser Camp gut gefüllt. Interessant auch die Gespräche um 3 Uhr nachts mit etlichem Alkohol, die neben unserem Schlafgemach geführt werden – da müssen wir am nächsten Tag doch noch einige unbeantwortete Fragen klären… J
Den Samstag nutzen ich und einige andere zum relaxen, der Rest tobt sich noch mal richtig aus. Holger fährt sich fest, Daniel auch. Ich drehe noch mal mit Reinhold und seinem Nissan eine Runde, souverän meistert der Pickup alle Geländesituationen. Neben uns findet auch noch ein Treffen des Landcruiser-Clubs Niederlande statt. Schöne Toyotas, nahezu alle klassischen Baureihen vertreten. Ein paar davon setzen ihre Schätzchen auch artgerecht ein. Abend bereitet Katja ein leckeres Gulasch aus dem Dutch Oven zu, sehr lecker! Da möchte ich mich an dieser Stelle gleich mal fürs mitessen dürfen bedanken, fürs erste mal aus diesem Dutch Oven hat dieses Gulasch sehr gut geschmeckt! Und es war so viel, daß einige andere auch noch kosten konnten. Mit guten Gesprächen am Feuer lassen wir den Abend ausklingen.
Und schon ist der letzte Tag angebrochen. Leider heißt es schon wieder Abschied nehmen von Fürstenau, nach dem Frühstück packen wir zusammen, verabschieden uns von unseren Freunden und machen uns auf den doch recht langen Heimweg. Wir fahren mit Claus, Tobi und Markus im Konvoi, bis ich Richtung Schweinfurt abbiege. Nach einer echt entspannten Fahrt ohne Stau erreiche ich wohlbehalten am Nachmittag die Oberpfalz.
Das Treffen war ein voller Erfolg, wie ich meine! Es hat alles gepaßt, Wetter, Leute, Gelände und das Drumherum. Mein Dank geht an Holger, der schon im Vorfeld die Reservierung getätigt hat. Katja für das leckere Essen, genauso wie Daniel, der mich mit Gyros und Nudeln bekocht hat. Die Autos haben alle gut durchgehalten, die Nummern wurden wiedergefunden, Holgers Platten mit einem schon fast professionellem Reifen-Workshop behoben. Das Gelände war nicht zu naß und gut befahrbar. Wer Löcher und Wasser sucht, der wurde auch fündig! Einmal im Jahr ist es die weite Anreise auf jeden Fall wert, um im Fursten Forest ein wenig artgerechte Geländewagenhaltung zu betreiben! Danke an alle, die den Weg auf sich genommen haben, woher auch immer aus der Republik! Und mit Alain und Katarina aus Luxemburg und Rolf und Karen aus Dänemark waren wir ja schon fast international! (J.K.)