Camping in Tschechien

Ende Mai

 

Wenn wir jedes Jahr zum Campen an den Murner See fahren, fällt mir immer der Spruch ein: „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ Genau das ging uns auch durch den Kopf, als wir den Campingplatz in Tschechien buchten! Was wir letzten Sommer als Tipp erhielten, stellte sich wirklich als Volltreffer heraus! Wir buchten zwei Stellplätze am See oder in Seenähe, wenn möglich.

 

Ende Mai war es soweit. In Waldsassen trafen wir uns mit Stefan und Jeannette, um die letzten 12 Kilometer nach Tschechien zu fahren. Ein Heimspiel auch für uns mit ca. 55 km Anreise. Kurz hinter der Grenze ist man auch schon da, das Kempvaclav liegt unweit von Eger am Jesenice-Stausee. An der Rezeption wurden wir freundlich empfangen und man bot uns sogar zwei Stellplätze direkt am See an! Da waren wir schon mal positiv überrascht, wie überhaupt vom ganzen Platz. Die gesamte Anlage machte einen wirklich sehr gepflegten Eindruck, Stellplätze mit 150 qm findet man auch nicht überall. Schwarze Wolken verdunkelten den Himmel und ließen uns schnell aufbauen – zieht das Wetter vorbei oder nicht? Tat es nicht, aber der Himmel öffnete seine Schleusen erst, als wir schon fertig waren, sehr nett. Sehr lange dauerte das Gewitter nicht, danach war es wieder sommerlich.

 

Wir heizten den Grill an, ließen uns unser Grillgut schmecken und genossen einfach den wunderschönen Blick auf den Stausee und die Ruhe, denn viel war wirklich nicht los. Wir schlenderten eine Runde um den Platz. Sanitärgebäude, der Kiosk, der Rasen, die Stellplätze – alles wirklich sehr gepflegt!

 

Der Feiertag, der ja in Tschechien keiner ist, begann für uns mit einem Weißwurstfrühstück. Am Nachmittag kamen uns Norbert und Agnes besuchen, die leider zwecks Arbeit nicht mit von der Partie sein konnten übers Wochenende. So saßen wir unter schattigen Bäumen am See, am Abend testeten wir das campingplatzeigene Restaurant. Böhmische Küche zu humanen Preisen, sogar mit Seeterrasse. Ein paar Camper waren inzwischen angekommen, größtenteils Deutsche.

 

Am Freitag mußten Stefan und Jeannette zur Arbeit zurück nach Deutschland, um dann gegen Abend wiederzukommen. Da das Wetter nicht so toll war, beschlossen wir, mal um den See zu fahren. Auf schmalen Sträßchen umrundeten wir den großen Stausee, leider kommt man per Auto nicht direkt zum See, so daß die Strecke nicht so schön ist, wie wir dachten. Da Marienbad nur 25 km entfernt liegt, beschlossen wir, der alten Kurstadt mal wieder einen Besuch abzustatten. Der letzte ist bei mir bestimmt 25 Jahre her, da war alles noch kommunistisch und bei Weitem nicht so schön hergerichtet als heute! Ich staunte wirklich, was sich hier alles getan hat! Kein Vergleich mehr zu alten Zeiten vor der Grenzöffnung! Schön restaurierte Gebäude aus der Gründerzeit, viele Cafés, Restaurants und ein sehr gepflegter riesiger Kurpark, wunderschön zum Bummeln. Nach einem Kaffee fuhren wir wieder zurück zum Campingplatz. Unsere beiden Mitcamper trudelten gegen Abend auch wieder ein, so daß wir bei schönem Wetter wieder den Grill rausholten und danach lange draußen saßen. Unser Camp-Nachbar gesellte sich auch zu uns und so ging uns der Gesprächsstoff nicht aus!

 

Von einem Kollegen hatte ich den Tipp, mal in Eger das Café 11 zu besuchen. Das taten wir auch, ein sehr schönes modernes Café mit Launch-Möbeln, mitten in der Fußgängerzone gelegen. Dort war gerade ein großes Fest mit Freßbuden, Fahrgeschäften und Bühne, ganz schön was los! Auch diese Stadt ist kein Vergleich mehr zu früher, alles modern und die alten Häuser schön hergerichtet mit vielen schönen Cafés und Restaurants in der Fußgängerzone. Kaum am C-Platz zurück, wartete schon Christian auf uns, der uns besuchte. So verging die Zeit wie im Flug und auch der letzte Tag war um…

 

Am Sonntag hieß es leider schon wieder Abschied nehmen vom Kempvaclav. Weit hatten wir ja nicht und waren so gegen Mittag schon wieder zu Hause. Es waren tolle Tage auf einem echt schönen Campingplatz, von dem wir eigentlich schon nach dem ersten Tag schon wußten, daß wir auf jeden Fall wiederkommen werden! Das Gesamtpaket paßt, noch dazu die Nähe zu unserer Oberpfälzer Heimat. Da kommt man gerne wieder und verbringt ein paar Tage mit 4x4-Freunden! (J.K.)