Hütten-Urlaub im Salzburger Land

Eine Woche nach Ostern starten wir zu unserer ersten Tour in diesem Jahr. Hüttenurlaube machen wir ja in unregelmäßigen Abständen schon seit vielen Jahren, für dieses mal haben wir uns die „Radlehenhütte“ in einem Seitental des Großarltals im Salzburger Land ausgesucht. Mit von der Partie sind diesmal Claus und Sabrina mit ihrem Ranger und Alain und Katarina, ebenfalls mit dem Ford. Ach ja, und natürlich die beiden Hundchen Pommes und Sweety.

 

Bei wunderschönem Frühlingswetter starten wir von Weiden aus, treffen uns mit Claus und Sabrina bei Regensburg, dann geht´s bei wenig Verkehr weiter bis Vaterstetten, wo wir auf Alain und Katarina stoßen. Über Salzburg biegen wir bei St. Johann im Pongau ab ins Großarltal und schrauben uns hinauf bis Großarl. Dort ist das letzte Wochenende der Skisaison, einige sind auf dem doch schon sehr lückenhaftem Schnee noch unterwegs. Da wir Zeit haben, kehren wir noch ein und treffen uns dann mit dem Hüttenbesitzer. Der fährt Hilux, da haben wir schon gleich mal Gesprächsstoff! Überhaupt findet man hier die Marke Toyota bei den Pickups am stärksten vertreten, gefolgt von Isuzu. Ford und Nissan sind weitaus seltener, auch einige Amaroks sehen wir.

 

Wir folgen dem grauen Hilux ins Ellmautal, auch „Tal der Almen“ genannt, immer höher hinauf. Man kann sich jetzt noch vorstellen, wie viel Schnee hier dieses Jahr gelegen haben muß! Die Wege sind zwar frei, aber stellenweise liegt noch gut ein Dreiviertelmeter von der weißen Pracht! Das letzte Stück zur Hütte bewältigen wir auf Schotterwegen, bis wir die Hütte erreichen.

 

Die liegt sehr schön am Hang, absolut allein. Ein wunderschönes Plätzchen, die Hütte selbst urig und über 300 Jahre alt. Das merkt man vor allem an den niedrigen Türen, die teilweise noch original sind und bestimmt nicht höher als 1,50 m! Da heißt es aufpassen, Kopf anstossen trifft nun fast jeden von uns mindestens ein mal! Der Rest der Hütte ist alt und modern zugleich, inklusive Sauna und Geschirrspüler! Der Kontrast des gemütlichen Wohnraums zum vielen alten Holz ist genau so, wie wir uns das vorgestellt hatten! Nach einer Erklärung der Hütte sind wir allein. Erst mal ausräumen und ankommen! Nachdem jeder sein Zimmer bezogen hat, sitzen wir draußen in der Sonne, herrlich!

 

Als die Sonne verschwindet, wird es gleich kalt, wir heizen den Kachelofen an und machen eine Brotzeit – und fühlen uns wohl in der Hütte, so was nennt man heute wohl „entschleunigen“…

 

Am Sonntag weckt uns die Sonne, so daß wir nach dem Frühstück einen Spaziergang machen, den Weg hinauf, bis der Schnee zu hoch wird und wir bei jedem Schritt einsinken. Der Blick auf das Ellmautal und die Berge rundum lassen uns viele Fotos machen, man findet alle paar Meter ein neues Motiv! Ansonsten beschließen wir, heute nichts zu machen, einfach nur in der Sonne zu sitzen. Abend fahren wir hinunter nach Großarl, wo wir im „El Torero“ ein hervorragendes Essen serviert bekommen! Es ist der letzte Tag, ab Montag hat so gut wie alles geschlossen, das ist hier wohl normal zum Ende der Skisaison bis zum Beginn der Wandersaison.

 

Am Montag heißt es Gegend erkunden. Es ist bewölkt, wir fahren über St. Johann weiter bis Zell am See, spazieren am See entlang und trinken in der Fußgängerzone einen Kaffee. Auch dort ist die Saison zu Ende, viel hat nicht offen, insgesamt ist sehr wenig los. Über eine Bergstrecke fahren wir zurück zur Hütte. Die Sonne zeigt sich doch noch, so daß wir wieder draußen sitzen können. Am späten Nachmittag teste ich gleich die Sauna, wunderbar! Abend kocht Sigi Spaghetti und wir lassen den schönen Tag ausklingen.

 

Laut Wetterbericht soll es am Dienstag leicht regnen, das trifft auch zu. Allerdings wirklich nur leicht, und auch das hört bald auf. Perfekt, um uns die Burg Hohenwerfen anzuschauen! Schon oft sind wir Richtung Villach gefahren und haben die Burg bewundert, jedoch nie die Zeit gefunden, sie mal zu besichtigen! Den Fußweg hinauf auf den Berg schenken wir uns und nehmen den Aufzug. Es gibt viel zu sehen, die Burg ist sehr gut renoviert, leider ist einiges nicht mehr original, als im Winter 1931 ein Feuer, das vier Tage und Nächte brannte, große Teile des Palas zerstörte. Alles wurde mit viel Geld wieder originalgetreu aufgebaut, so daß man einen guten Einblick in das Leben im Mittelalter bekommt! Eine Attraktion der Burg ist die Greifvogelschau, die wir uns natürlich nicht entgehen lassen wollen! Viel ist nicht los, im Sommer sind bis zu 2000 Gäste jeden Tag auf der Burg! Heute sind es vielleicht 30, da haben wir Glück. Eine tolle Show mit Gerfalken, Milanen, Bussarden, Geiern und einem Weisskopfseeadler zeigen uns, wie majestätisch und blitzschnell sich diese anmutigen Tiere bewegen! Es ist sehr schwer, mit der Kamera zu folgen und gute Bilder zu machen, ein paar sind etwas geworden, viele mußte ich leider aussortieren. Danach besichtigen wir auch das innere der Burg, unsere Führerin ist mit Herzblut bei der Sache und erzählt uns viel über die einzelnen Gebäudeteile der Burg, von den Wehrgängen über die Folterkammer bis hin zu den Räumen der Erzbischöfe, die hier weilten.

 

Nach so viel Geschichte nehmen wir den Fußweg zurück zu unseren Pickups, kaufen noch ein und lassen uns abend Käse-Raclette mit allerlei Zutaten schmecken.

 

Am nächsten Tag strahlender Sonnenschein! Wir fahren nach Salzburg – Claus und Sabrina und auch wir haben die Stadt zwar schon mehrmals besucht, aber da sie Alain und Katarina noch nicht gesehen haben, schauen wir sie uns gern noch mal an! Wir schlendern bei 23° durch die Gassen der Altstadt und trinken einen Kaffee in einem der zahlreichen Cafés. Wir gehen vorbei am Geburtshaus Mozarts, kaufen natürlich auch seine weltbekannten Kugeln. Am späten Nachmittag sind wir wieder in der Einsamkeit unserer Hütte, Katarina und Sigi bekochen uns abends mit Letcho und Reis, wieder mal sehr lecker!

 

Am Donnerstag legen wir noch mal einen Ruhetag ein, den wir mit ein paar Saunagängen, Lesen, quatschen und in der Sonne sitzen verbringen. Es ist sonnig, aber leider ziemlich windig, das macht das draußen sitzen in der Höhe von ca. 1300 m doch nicht so angenehm. Den Schnee reißt´s aber ganz schön weg, im Vergleich zum ersten Tag ist es schon viel weniger geworden! Leider bekommen wir die Nachricht, daß Sabrina´s Stubentiger zu Hause schwer erkrankt ist und in die Tierklinik muß – die beiden beschließen deshalb, am Freitag nach dem Frühstück nach Hause zu fahren.

 

Wir verabschieden uns von Claus und Sabrina und wollen zu viert noch eine Tour fahren, um den letzten Tag gut zu nutzen. Über St. Johann fahren wir nach Radstatt, bummeln durch die kleine Stadt, kaufen guten österreichischen Schnaps ein. Dann geht es weiter nach Schladming und dann hinauf in die Dachstein-Region. Auch hier merkt man, daß die Saison zu Ende ist, es ist nichts mehr los, wir finden nicht mal ein Café, das offen hat! Trotzdem eine wunderschöne Bergwelt hier oben! Noch ein Einkauf und abend gibt´s eine österreichische Brettl-Jausn, dann lassen wir den Tag ausklingen und räumen schon mal einiges Gepäck in die Autos.

 

Heute können wir Katarina beglückwünschen, die Geburtstag hat. Um 9 Uhr kommt die Vermieterin zur Abrechnung, wir verabschieden uns und rollen hinunter ins Tal. Am Chiemsee machen wir noch mal einen Zwischenstopp im Lindt-Schokoladen-Outlet, wo die 1-kg-Osterhasen jetzt nur noch 12 Euro kosten! Da nehmen Alain und Katarina gleich noch einen mit, wir kaufen auch noch ein wenig Schokolade ein. Bei München trennen sich unsere Wege, und wir erreichen am Nachmittag ohne Stau und nach entspannter Fahrt die Oberpfalz. 1180 km sind mehr auf dem Tacho des Hilux, bei Alain und Katarina sind es doch um einige mehr, bis sie in Luxemburg eintreffen.

 

Wie schnell so eine Woche doch vorüber ist…. Wir hätten es schon noch eine Woche auf der Radlehenhütte ausgehalten! Aber es war auch so eine entspannte, lustige Woche mit unseren Freunden! Das Wetter hat super mitgespielt, die Stimmung war klasse, die Pickups haben keine Probleme gemacht und wir sind gut erholt zu Hause angekommen. Und wir kennen wieder eine Region von unserem Nachbarland näher! (J.K.)