im September 

Ein paar Tage Urlaub hatten wir noch übrig – was tun? Zu Hause bleiben? Sigi hatte die Idee, noch ein paar Tage campen zu fahren. Die Wahl fiel auf die Gegend um Dresden, die Stadt, die umliegenden Städte wie Bautzen oder Meißen oder auch das Elbsandsteingebirge sind nicht weit entfernt! Also haben wir uns am Campingplatz „Lux-Oase“ eingemietet – eine gute Wahl, wie sich rausstellte! Nicht mehr so voll, ruhig, zentral gelegen bei Radeberg, schöne Stellplätze. Hier kann man es auf jeden Fall aushalten!

 

Den ersten Tag verbringen wir mit Anreise, aufbauen und am Abend essen gehen im Campingplatzrestaurant, welches uns echt positiv überrascht hat! Am nächsten Tag fahren wir nach Bautzen, schlendern durch die Altstadt und besuchen natürlich auch die „Senf-Manufaktur“. Hier gibt´s alles über Senf zu sehen und natürlich nehmen wir auch einige Geschmacksrichtungen mit, die es bei uns gar nicht zu kaufen gibt. Dann geht´s gleich weiter nach Dresden. Tolle Stadt, die Fußgängerzone, die Kirche, der Zwinger, der leider gerade im Garten restauriert wird, das Elbufer…. Es gibt viel zu sehen, der Tag vergeht wie im Flug!

 

Da es am nächsten Tag noch schön sein soll, fahren wir ins Elbsandsteingebirge. Die Festung Königstein sowie die Bastei schenken wir uns, hier waren wir vor einigen Jahren schon. In Bad Schandau biegen wir ab ins Kirnitzschtal. Dort verkehrt auf 8 km Länge seit 1898 eine meterspurige Straßenbahn, deren Schienen auf der Straße verlaufen. Da wir vor einigen Jahren schon mit dieser Bahn gefahren sind, steuern wir heute mit dem Hilux durch das wildromantische Kirnitzschtal bis zur Endstation der Straßenbahn bei den Lichtenhainer Wasserfällen. Dort gönnen wir uns eine Pause, bevor es wieder zurück geht nach Bad Schandau und weiter in den Kurort Rathen direkt an der Elbe. Wunderschön gelegen im Elbtal mit Blick auf die Bastei, echt sehr schön dort.

 

Schloss Pillnitz bei Dresden, Residenz August des Starken, stand auch auf unserer Agenda. Bei schönem Wetter spazieren wir durch die riesigen Parkanlagen, auch das Schloss besichtigen wir von innen. Es ist nicht perfekt restauriert, auch von den Möbeln sind nicht mehr so viele erhalten. Die Küche im Untergeschoß lässt erahnen, wie viel Personal sich um das Wohl des Hofstaates kümmerte! Das Schloss liegt direkt an der Elbe, der Blick war vor 250 Jahren bestimmt genauso schön wie heute! Nach dem Einkauf in Radebeul grillen wir und kaufen am Campingplatz „Pfefferkuchen“, eine regionale Spezialität, ähnlich unseren Lebkuchen.

 

Am nächsten Tag verschlechtert sich leider das Wetter. Wir schauen uns Meißen an, die Stadt, die berühmt wurde wegen des Porzellans. Eine kleinere Fußgängerzone mit vielen Weinstuben erinnert auch daran, dass diese Gegend auch Weingegend ist, wenn auch vielleicht nicht so bekannt wie andere Weinbaugebiete. Wir steigen die gefühlt 1000 Stufen hoch zum Dom und zur Burg, von dort aus hat man einen schönen Ausblick über die Stadt.

 

Weiter führt uns unser Weg nach Radebeul. Dort hat der Schriftsteller Karl May seine letzten Lebensjahre verbracht. Schon immer wollte ich das Haus und das Museum eines meiner Lieblings-Schriftsteller schon mal sehen, jetzt passte das perfekt! Viel war nicht los, so konnten wir in Ruhe das Museum und das Haus besichtigen und viel über die Geschichte der nordamerikanischen Indianerstämme sowie über das Leben und das Werk Karl Mays erfahren – für mich als Fan war dieser Aufenthalt wirklich sehr interessant! Ein nahegelegener Grieche lässt den Abend perfekt ausklingen.

 

Schloss Moritzburg statteten wir auch einen Besuch ab. Gebaut als Wasserschloss ist es von einem See umgeben. Wenn wir schon da sind, wollten wir das Schloss, das August dem Starken als Aufenthaltsort für Jagden und Geburtstage diente, auch von innen sehen. Mit einem sogenannten „HistOPad“ bekommt man ein Tablet, in jedem Raum steht zentral ein Boller, auf den man das Pad nur draufhalten muss und so zurückversetzt wird in die Zeit der Perücken und bunten Kostüme. So kann man sich leichter vorstellen, wie das Leben in Saus und Braus dort so ausgesehen haben mag! Was für ein Prunk, unvorstellbar! Leider wurde das Schloss nach dem 2. Weltkrieg von den Russen sehr in Mitleidenschaft gezogen, aber man hat versucht, so viel wie möglich wieder originalgetreu herzurichten. Kann man auf jeden Fall allen empfehlen, die etwas für deutsche Geschichte übrighaben und erleben möchten, wie das höfische Leben damals so abgelaufen ist. Dazu ist die Idee mit dem HistOPad klasse, wir fanden das richtig gut!

 

Ich bin ja nicht so der Weintrinker, aber da Sigi gerne Wein trinkt, wollten wir natürlich auch ein Weingut an der Elbe besichtigen. Unsere Wahl fiel auf „Hackerbarth“, sehr edel und vornehm eingerichtet. Dort kann man die Elbweine auch probieren, ein paar Flaschen des edlen Zeugs ging dann über den Tresen. Billigweine sind es nicht, aber die Anbauflächen sind eher klein, deshalb gibt´s auch nicht so viel davon, was den Preis natürlich schon verteuert!

 

Am Freitag war unsere Kultur-Reise auch schon wieder zu Ende. Wir packten zusammen, um dann ohne Stau am frühen Nachmittag mit Hilux und Wohnwagen wieder in der Oberpfalz einzutrudeln. Es waren ein paar schöne Tage, viel Kultur, viel Geschichte. Aber sehr interessant, wie wir doch festgestellt haben und einfach mal was anderes als Berge und Offroad. Und der Campingplatz „Lux-Oase“ sehr schön und auf jeden Fall eine empfehlenswerte Anlaufstelle für Fahrten in diese Gegend! (J.K.)