US-Car-Treffen in Pullman-City

vom 27.05. - 01.06.

 

Wenn man sich das ganze Jahr über auf ein Treffen besonders freut, schaut man natürlich auch dementsprechend oft auf Wetterberichte und Wetter-Apps – und die sagten jeden Tag etwas anderes voraus! Ändern kann man eh nix, also fahren wir einfach mal los wie jedes Jahr. Kurz vor Regensburg treffen wir Claus und gemeinsam sind wir eine Stunde später am Ziel. Stefan und Claudia vom Pullman-Campingplatz haben schon unser Areal abgesteckt, hat wieder perfekt funktioniert wie jedes Jahr. Das Wetter sieht noch gar nicht mal so übel aus, also bauen wir gleich mal unser Camp auf. Leider währt die Freude nicht lang, denn sobald wir fertig sind, geht es auch schon los….

 

Schauer, hieß es. Naja, es war auch nur ein Schauer, der sollte aber 3 (in Buchstaben: d-r-e-i !!!) Tage dauern! Unter unserem Vorzelt machen wir es uns halt so gemütlich wie möglich, Jeannette hat leckeres Chili zubereitet, das wir nur noch aufwärmen müssen und es uns schmecken lassen. Gegen Abend kommen dann Ralf mit seinem Ford und Wohnkabine, Harald, Claudia und Susi mit dem Dodge und schon ist unser Camp gut gefüllt. Die Nacht wird ziemlich ungemütlich, zum starken Regen kommt auch noch heftiger Wind, aber das Haar – äh, unsere Häringe halten! Harald´s Markise schlägt es über den Wohnwagen, und auch Claus´ Sonnensegel hält dem Wind nicht ganz stand und sieht am Morgen etwas seltsam aus…

 

Den Mittwoch verbringen wir bei starkem Regen unter unserem Vorzelt, gehen ab und zu mal in die Westernstadt, klar, viel ist noch nicht los. Gegen Abend reisen dann doch noch einige an. Wir fragen uns, wo die Klimaerwärmung ist, in Eging am See jedenfalls nicht! Wir hocken mit dicken Jacken vorm Wohnwagen, Feuerholz hätten wir zwar genug dabei, nur brennt es beim Regen eben nicht! Stefan kommt mit dem Wrangler an, und Jürgen, der mit seinem Chevy Avalanche oben auf der Wiese steht, schaut auch mal bei uns vorbei. Wir schauen uns dann die ACDC-Revival-Band an, genial, kann man da nur sagen! Jedem bekannte Songs wie „Hells Bells“ , „Rock´n Roll Train“ oder „She´s got the Jack!“ werden absolut nah am Original wiedergegeben! Hat sich schon mal gelohnt…

 

Auch der Donnerstag weckt uns mit – ihr werdet es erraten – Regen! Wir möchten uns die Stimmung nicht vermiesen lassen, schließlich freut man sich ja das ganze Jahr drauf! Thomas, der mit seinem Wrangler und Wohnwagen oben in der Wiese campt, daß schon wieder „Land unter“ ist, ohne Allrad sind die Wiesen bald nicht mehr zu befahren. Auch wir kämpfen mit einer vollgelaufenen Kabeltrommel und einem dadurch verursachten Kurzen, gottseidank hat Claus noch eine Kabeltrommel dabei und wir haben wieder Saft! Wir erfahren, daß zwar im Internet stand: „Für alle US-Cars kostenlos“, leider schien es aber eine Planänderung gegeben zu haben, bezahlen mußte man für Übernachtung, Wohnwagen pro Nacht – das erschien vielen als Abzocke und einige reisen wieder ab, ein paar andere lassen verlauten, daß sie im nächsten Jahr nicht mehr wiederkommen wollen. Absolut verständlich, denn auf einer Wiese, die unter Wasser und Schlamm steht, ohne Strom und Dusche, schafft man sich so bestimmt keine zufriedenen Teilnehmer! Daran sollten die Veranstalter vielleicht nächstes Jahr mal arbeiten….

 

Wir bummeln abend noch durch den Parkplatz, um ein paar schöne Cars zu fotografieren, und dann durch die Stadt, aufgrund des schlechten Wetters kann man natürlich nirgends draußen sitzen. Der Saloon ist gut besucht, wir gehen hinunter zur „Hudson Bay“ und trinken einen „Hudson“, dann besuchen wir in der Show-Arena die dort spielende Rockabilly – Band, schauen noch mal kurz im Saloon vorbei und gehen dann wieder zurück in unser Camp. Da der Regen endlich mal eine Pause macht, holen wir gleich die Feuerschale, machen vor Ralf´s Ford Pickup ein kleines Feuerchen und schon ist die Welt wieder in Ordnung.

 

Man traut sich ja morgens kaum noch aus dem Fenster zu schauen,  doch man glaubt es kaum, es regnet nicht! Die Apps und Wetterberichte hatten recht, es sollte langsam besser werden! Zwar noch kein Flip-Flop-Wetter, aber immerhin! Den Tag verbringen wir mit Fotografieren, haben viele Leute kennengelernt, kaufen ein paar Shirts ein (da kann ich einfach nicht vorüber gehen bei den vielen Ständen), Ralf kocht seine leckeren Cowboy-Beans, wir trinken das eine oder andere Bierchen, cruisen ein wenig mit den Jeep durch die Stadt und über den Parkplatz und besuchen die beiden Christians, unsere „Amigos“, die sich diesmal eine Hütte genommen hatten. Der Grill glüht schon und wir kriegen gleich mal ein gutes Pilsener Urquell aufgedrängt – klar, daß wir uns revanchieren, als sie später bei uns im Camp vorbeischauen! In der Stadt essen wir eine Kleinigkeit, an Freßbuden mangelt es ja nicht. Und bewundern die jetzt zahlreich eintreffenden US-Cars, auch dieses Jahr wieder viele bekannte Autos und Gesichter quer durch Amerikas Automobil-Geschichte von 1930 bis jetzt. Unglaublich viele Pickups, wunderschöne alte Buick´s, Cadillac´s, Oldsmobile und viele andere, Jeeps von 1942 bis jetzt. Wir lernen Richard und seine Gattin aus Pasau kennen, die auch schon jahrelang das Treffen besuchen, klar, bei 20 km Anreise eine feine Sache! Sie haben 3 Jeeps dabei, u.a. einen originalen Willy´s Overland, da muß ich natürlich mal Platz nehmen. Abend machen wir wieder ein Feuer und da wir ziemlich zentral am Eingang zum Campingplatz sind, wird die Runde größer und größer. Gut, daß wir Harald´s Feuerschale genommen haben! So verbringen wir einen interessanten Abend mit noch interessanteren Leuten, bis wir irgendwann todmüde ins Bett fallen.

 

Der Samstag startet schon mal sehr gut, strahlend blauer Himmel! Wir frühstücken natürlich draußen und schlendern dann ein wenig durch den Parkplatz, der mittlerweile mit hunderten von amerikanischen Fahrzeugen gefüllt ist und einen wirklich genialen Anblick bietet! Gut, die Wege sind nach wie vor schlammig ohne Ende, aber davon lassen sich wahre Fans nicht abhalten! Hans und Franziska besuchen uns auch mal und sind begeistert, was alles so geboten ist!  Am Nachmittag fahren wir die traditionellen Ausfahrt mit, diesmal etwas kürzer und nicht so der Hit, die Standzeiten sind sehr lange, obwohl die Polizei und Feuerwehr alles abgesperrt hat. Es geht durch Eging am See und wieder zurück, der Abschluß ist dann eine Fahrt des gesamten Konvois durch die Mainstreet der Westernstadt, die jetzt brechend voll ist! Das Programm ist gut durchorganisiert, Fahrzeugpräsentationen, Sexy-Car-Wash, Wet-T-Shirt-Kontest usw – es ist immer was geboten! Als wir zurückkommen, sind Gerhard und Sonja auch schon da. Leider können sie diesmal nur einen Kurzbesuch machen…  Gegen Abend wird gegrillt, das Zeug soll ja nicht schlecht werden!

Am mittlerweile fünften Abend schauen wir noch mal kurz in die Mainstreet, es ist so viel los, daß an durchfahren nicht mehr zu denken ist. Benzingeruch aus vergangenen Tagen mischt sich mit allerlei Düften von den Bars und Restaurants. Wir machen es uns wieder an der Feuerschale gemütlich und verheizen unser letztes Holz, irgendwann um Mitternacht brennt dann der letzte Scheit.

 

Tja, und schon ist das Treffen wieder vorbei! Fast 6 Tage liegen hinter uns, und trotz des diesmal wirklich überwiegend schlechten Wetters kamen die meisten wieder! Es war eine schöne Zeit, man darf sich halt nur die Stimmung nicht vermiesen lassen und muß das Beste draus machen! Respekt haben da diejenigen verdient, die mit kleinen Zelten anreisen und in den Camp-Wiesen zelten, inmitten von Schlamm und Regen, dagegen sind wir am Schotterparkplatz fast schon Weicheier! Für´s Wetter kann keiner was, und das Wochenende entschädigte auf jeden Fall für den „kleinen“ Schauer die Tage davor – unverständlich für viele und auch für uns ist jedenfalls die Preispolitik der Betreiber der Westernstadt, nicht des Campingplatzes. Da bleibt nur zu hoffen, daß nächstes Jahr eine bessere Lösung gefunden wird – schließlich sollte man nicht vergessen, daß die Teilnehmer dieses Event ausmachen und man die nicht mit Abzocke vergrault! Denn ohne Teilnehmer auch keine Besucher, und ohne Besucher… Naja, man wird sehen. Wir waren davon nicht betroffen, am Pullman-Campingplatz verlief wieder alles friedlich und nach Plan. Wir haben viele mittlerweile schon alte Bekannte wiedergetroffen und auch unheimlich nette neue Leute kennengelernt, tolle Autos gesehen und viel Spaß gehabt, alle Details kann ich hier gar nicht wiedergeben – wenn nächstes Jahr das Wetter noch ein Quäntchen besser werden würde, dann wäre es perfekt! Auch unser 14. US-Car-Treffen in Folge in Pullman-City hat nichts an seiner Faszination verloren! (J.K.)