Campingurlaub in Cavallino

September

 

Vor einiger Zeit fragten uns Gerhard und Sonja und Jeannette und Stefan, ob wir nicht Lust hätten, mit ans Meer zu fahren. Und da wir dieses Jahr schon viel unterwegs waren, einige anstrengende Touren und Veranstaltungen hinter uns hatten und auch noch ein paar Tage Urlaub übrig hatten, sagten wir zu. Einfach mal nix tun, baden und relaxen. Der Campingplatz Ca´ Pasquali in Cavallino an der Adria wurde von den Vieren gelobt, also nix wie hin!

Während der Rest einen Zwischenstopp einlegt, fahren wir die 700 km in einem Stück durch und erreichen mit etwas Stau gegen Mittag den Campingplatz. Nach kurzem Einchecken beziehen wir unseren Stellplatz in Reihe 19. Unter schattigen Bäumen gelegen und nur einen Steinwurf zum Meer, unsere Kumpels in Reihe 18, also fast nebeneinander.  Bei Temperaturen um die 30° gehen wir sofort nach dem Aufbauen ins Meer – herrlich! Immer noch 26° Wassertemperatur, schöner Sandstrand, so läßt es sich aushalten! Obwohl der Campingplatz riesig ist und auch noch gut voll, hat man am Wasser nicht das Gefühl, in drangvoller Enge wie Ölsardinen nebeneinander zu liegen! Ein wunderschöner Sonnenuntergang rundet den Tag ab. Am nächsten Morgen werden wir zum Weißwurstfrühstück im Mobilheim unserer Freunde eingeladen, der Aufforderung folgen wir gern! Bißchen sehr deutsch, aber egal. Es gibt ja auch Kaiser-Semmeln in den Bäckereien, auch nicht sonderlich ur-italienisch!

 

Einmal in der Woche machen wir natürlich schon einen Ausflug, und zwar ins nahe Venedig – ich war als Kind das letzte mal dort und freue mich darauf, durch die engen Gassen, die von Kanälen durchzogen sind, wiederzusehen! Die Überfahrt von Punta Sabbione dauert knapp 40 min. und die Ablegestelle ist nur ca. 4 km vom Campingplatz entfernt. Schon die Einfahrt in den Hafen der Lagunenstadt ist einmalig, die Kulisse wirklich erstklassig! Natürlich sind wir nicht die einzigen Besucher an diesem Tag, aber das stört uns nicht. Mit der Zeit verlaufen sich die Massen und man hat genug Zeit, die Stadt zu erkunden. Der Markusplatz, Der Dogenpalast, die Rialto-Brücke, der Canal Grande… Das muß man schon mal gesehen haben! Aber auch die kleinen Gassen mit den Brücken über die Kanäle sind sehr schön und fotogen, den Espresso am Markusplatz für 7 Euro verkneifen wir uns aber dann doch und nehmen den lieber in einer kleinen Bar abseits des Rummels zu uns.

 

Nach ein paar Stunden Aufenthalt blickt man irgendwie nicht mehr so durch, wo man sich gerade befindet – irgendwie hilft uns da auch der Stadtplan nicht so recht weiter! Also schnell eine App runtergeladen und ein Pfeil zeigt uns den Weg zurück zur Schiffsanlegestelle! Was hat man früher ohne Apps gemacht? Das Schiff verpaßt? Oder einfach das nächste genommen? Oder einfach nach dem Weg gefragt? Wir kommen wohlbehalten am Festland an, gehen noch eine Runde schwimmen und abend wartet das vorbestellte 500g – T- Bone – Steak auf uns im campingplatzeigenen Restaurant!

 

So vergehen die Tage viel zu schnell bei sehr gutem Wetter… Einige fahren schon Freitag gegen Abend zurück, wir packen am Samstag früh zusammen und starten um 7 Uhr Richtung Germany. Gottseidank dieses mal ohne Stau, da hatten wir echt mit mehr gerechnet! Gerhard und Sonja verabschieden sich in Österreich, wir fahren weiter und haben noch zwei Tage. Wo wir die verbringen, machen wir vom Verkehr abhängig. Da wir gut durchkommen, fahren wir bis Übersee am Chiemsee, dort ist in Autobahnnähe der Campingplatz Rödlgries bei Übersee. Bei freier Stellplatzwahl am sehr großen Platz finden wir einen schönen Stellplatz fast am See. Wir nehmen die Stühle mit, trinken einen Kaffee direkt am See mit schönem Blick auf die vielen Boote, die im bayerischen Meer unterwegs sind! Das Wasser ist nicht ganz so warm wie das Meer, aber mit etwa 22° auch nicht wirklich kalt, so daß ich mich gleich in die Fluten stürze!

 

Abend fahren wir nach Übersee in ein bayerisches Restaurant, dort lassen wir uns unsere gute bayerische Küche schmecken und sitzen dann noch einige Zeit vorm Wohnwagen.

 

Auch an unserem letzten Tag wieder strahlender Sonnenschein, das nutzen wir für eine kleine Tour durch die bayerische Voralpenlandschaft, fahren durch Reit im Winkel, trinken in Berchtesgaden ein dunkles Bierchen und dann geht´s über Bad Reichenhall wieder zurück. Noch ein Bad im See, ein gutes Abendessen und dann neigt sich unser Urlaub dem Ende entgegen…

 

Staufrei erreichen wir am nächsten Mittag wieder die Oberpfalz. Während die Tage zuvor Stop-and-go-Verkehr auf der A8 von der Grenze bis München herrschte, und zwar den ganzen Tag, waren nun anscheinend der gesamte Rückreiseverkehr durch… Es war eine schöne Woche, relaxen pur. Wer nur Badeurlaub machen möchte und weniger Wert auf eine interessante Gegend legt, der ist in der Gegend um Jesolo gut aufgehoben. Der große Campingplatz bietet alles, was man braucht . Wer Italien eher ursprünglich erleben möchte, der ist dort sicherlich fehl am Platz! Aber diesmal wollten wir ja auch nur entspannen und da ist das Meer natürlich herrlich! Mit guten Freunden unterwegs sein und eine lustige Woche verbringen, das war die Fahrt allemal wert! (J.K.)