Saisonabschluß im Zillertal

Als Gerhard und Sonja und Stefan und Jeannette uns fragen, ob wir Lust hätten, zum Camping-Saisonabschluß dieses Jahr noch ein paar Tage ins Zillertal zu fahren, sagt vor allem Sigi sofort zu. Naja, warum auch nicht? Wir waren auch schon ein paar Jahre nicht mehr am Campingplatz Aufenfeld… Auch Klaus und Ramona und die Kinder, sowie Ralf und Daniela mit Familie und Helmut und Sunny sagen zu. Damit wir auch nebeneinander stehen können, reserviert Sonja mal vorsichtshalber 6 Stellplätze.

 

Zumindest für das Wochenende sieht das Wetter noch hervorragend aus, und als wir am Freitag Mittag starten, merken wir gleich, daß wir nicht die einzigen sind, die den Wetterbericht mit dem langen Wochenende in Verbindung bringen! Die Autobahnen sind voll, vor allem von München Richtung Süden. Wir beschließen, über Ottobrunn auf der Landstraße Richtung Bad Aibling zu fahren – auch diese Idee haben nicht nur wir und stehen im Stop-and-go-Verkehr! Ein Unfall am Irschenberg verursacht einen Kilometerlangen Stau auf der A8, als wir endlich in der Nähe sind, gelingt es uns, mit ein paar schmalen Sträßchen wieder nach dem Unfall auf die A8 zu gelangen und es geht endlich recht zügig voran. Bis wir ins Zillertal einbiegen! Mein Gott, denken wir, möchte die halbe Welt ins Zillertal? Wieder Stop-and-go, eine Baustelle macht dann den Rest. Wir sind froh, als wir endlich den Campingplatz erreichen, das Bierchen ist verdient!

 

Helmut ist mit seinem Dodge auch schon da, und auch Martin bleibt mit seinem RAM eine Nacht, bevor er nach Italien weiterfährt. Kurz nach uns kommen Stefan und Jeannette, und auch Klaus und Ramona haben es geschafft, den Stau hinter sich zu lassen. So können wir die letzten Sonnenstrahlen genießen… Weil keiner mehr Lust auf kochen oder grillen hat, gehen wir einfach in den Saloon und lassen uns was deftiges schmecken!

 

Am Samstag soll das Wetter noch mal gut werden, da beschließen wir, uns den Almabtrieb im Wintersportort Mayrhofen anzuschauen. Viele geschmückte Kühe kommen herunter von ihren Sommerquartieren in den Bergen und werden durch Mayrhofen auf eine große Weide getrieben, wo sie von ihren Besitzern abgeholt werden. Am Bahnhof Aschau warten wir auf den Zug der Zillertal-Schmalspurbahn.  Meine Hoffnung, vielleicht einen dampfbespannten Zug zu erwischen , wird tatsächlich erfüllt! Da schnauft sie heran, die alte Dampflok. Wir wundern uns noch, warum der Rest der Wartenden in den kurz darauf ankommenden Triebwagen steigt…. Dann geht´s los. Schön gemütlich schnauft die Lok mit den historischen Wagen Mayrhofen entgegen. Ein schönes Erlebnis, allerdings wesentlich ruhiger als vor ein paar Monaten die Fahrt mit der Wassertalbahn in Rumänien!

 

Kurz vor der Ankunft sehen wir, daß 15000 zu erwartenden Menschen wohl eher untertrieben ist! Können so viele Leute Interesse dran haben, ein paar geschmückte Rindviecher zu sehen? Wir wühlen uns durch die Menschenmenge, gehen einmal den Marktplatz hinauf. Irgendwo hinsetzen und ein Bierchen oder einen Verlängerten zu genießen? No Way. Alles voll, viele in schöner Tracht, auch die, die ihre Tracht einen Tag vorher wahrscheinlich extra für diesen einen Tag in der Zillertaler Trachtenwelt gekauft haben… Wir machen ein paar Bilder der geschmückten Tiere und fahren dann wieder zurück, diesmal mit dem Schienenbus, denn diese Fahrt ist erheblich billiger als die Dampflok!

 

Den Nachmittag verbringen wir bei herrlichem Sonnenschein am Campingplatz. Der Spätsommer – oder Frühherbst? – gibt noch mal alles, so kann man das aushalten! Viel zu schnell neigt sich die Sonne hinter den Bergen. Wir machen Brotzeit, ein paar grillen, danach heizen wir ein Lagerfeuer an und sitzen noch bis nach Mitternacht draußen.

 

Sonntag hat der Wetterbericht leider auch recht. Es ist kälter geworden und es fängt an zu regnen. Zusammen mit Klaus und Ramona und den Kids wollen wir die Zillertaler Höhenstraße fahren. Es geht steil hinauf bis auf über 2000 m, leider wird die Sicht schlechter, wir fahren direkt in die Wolken. Manchmal sieht man kaum die nächste Kurve vor sich, schade, von den guten Ausblicken ins Tal haben wir nur am Anfang was. In einem Wirtshaus machen wir Rast und fahren dann wieder hinunter ins Tal und zurück zum Campingplatz. Die Idee, schwimmen zu gehen, lassen wir schnell sausen, denn das Bad ist überfüllt! Klar, auch diese Idee haben nicht nur wir…

 

Sonntag abend haben wir im Saloon der kleinen Westernstadt, die zum Campingplatz gehört, reserviert und lassen uns bei mehr oder weniger guter Countrymusic unser Essen schmecken. Draußen regnet es inzwischen stärker, also bleiben wir lieber noch etwas sitzen….

 

Montag müssen Ralf und Daniela zurückfahren, ein kleines Elektro-Problem an der Kabine ihres Chevy zwingt sie noch zu einer Pause, aber der Fehler kann gefunden und überbrückt werden. Sigi und ich fahren noch mal nach Mayrhofen, und heute ist es angenehmer, durch die Straßen zu bummeln. Danach finden wir auf der Landkarte noch eine mautpflichtige Stichstraße ins Stillup-Tal. Es geht gleich steil bergauf, das Sträßchen wird enger, windet sich an der Felswand entlang. Dann erreichen wir die Hochebene, auf den Bergen um uns herum liegt bereits der erste Schnee. Am Ende des Tals ist ein Stausee, durch einen grob in den Fels gehauenen Tunnel kommen wir am Ende des Weges an, machen ein paar Bilder und fahren dann wieder zurück. Das Außenthermometer zeigt 8 Grad.

 

Zurück am Campingplatz machen wir abend gemeinsam eine zünftige Brotzeit und dann ein Feuer, denn es wird schnell kalt! Aber Holz haben wir genug dabei, um nicht frieren zu müssen. Am Dienstag nehmen wir dann auch Abschied vom Rest unserer Truppe, der Campingplatz wird leerer und leerer! Sigi und ich fahren in ein Outlet-Center, dann hinunter ins Inntal, wo wir uns das kleine Städtchen Schwaz anschauen und wieder zurück. Da jetzt nichts mehr los ist, genießen wir den Nachmittag im fast leeren Hallenbad – dort, wo man vor zwei Tagen noch fast im Wasser stand, ist nun Platz genug für uns! Abend essen wir im Campingplatzeigenen Restaurant – und zwar sehr gut! Dazu ein dunkles Bier, noch ein wenig im beheizten Vorzelt hocken und der letzte Abend geht zu Ende…

 

Am Mittwoch nach dem Frühstück bauen wir ab und fahren Staufrei zurück nach Hause. Auch wenn das Wetter diesmal nicht durchgehend schön war, die ersten beiden Tage waren echt gigantisch! Es waren wieder mal ein paar schöne Tage mit guten Freunden und ein schöner Camping-Saison-Abschluß! Der Campingplatz Aufenfeld hat seine 5 Sterne nicht umsonst und ist immer wieder mal einen Besuch wert… (J.K.)