Winter-Hüttentour
im Februar
Hüttenurlaube haben wir ja nun schon einige hinter uns, ein winterlicher Ausflug in die Berge ist jedoch schon ein paar Jahre her. Irgendwann, als wir mit unseren Hamburger Freunden Klaus und Sandra zusammensaßen, kamen die Mädels auf die Idee, mal eine Hütte im Winter zu mieten! Gesagt, getan, spontan schlossen sich Gerhard und Sonja an. Nach einiger Suche fanden wir auch eine Hütte, die unseren Anforderungen gerecht wurde: mit dem Pickup erreichbar, 3 Schlafzimmer, Alleinlage in den Bergen. Also gebucht und der Termin rückte näher!!!
Am 13. Februar starten wir bei Nebel und Regen mit einem Hilux und einem Ranger über Cham, Burghausen über die Grenze bei Freilassing und fahren die letzte Strecke auf der Autobahn Richtung Villach. Bei Zederhaus verlassen wir den Highway und biegen dann ab ins Riedlingtal, die letzte Strecke ist schmal, gerade mal so breit wie unsere Pickups. Schnee liegt einiges, so daß wir zur Parkplatzsuche vor der Hütte schon Allrad und Untersetzung und natürlich Bodenfreiheit brauchen! Die letzten Meter zur Hütte geht´s nur noch zu Fuß steil bergauf, das bringt uns ganz schön außer Puste! Als alles verstaut ist, der Kamin angeheizt und ein Begrüßungstrunk genommen, können wir zum gemütlichen Teil übergehen. Draußen scheint die Sonne, man hat einen herrlichen Blick auf die Berge rundrum.
Klaus und Sandra kommen ca. 2 Std. später an, bei Kaffee und Kuchen hat man sich einiges zu erzählen…
Nach einem guten Frühstück am Morgen machen wir eine kleine Wanderung in die Umgebung der Hütte. Die nahe Tauernautobahn ist gottseidank nicht zu hören und auch so gut wie nicht zu sehen, wir sind in der Nähe des südlichen Ausgang des Tauerntunnels. Ohne Ski ist das Vorankommen ermüdend, also fahren wir mit den Pickups nach St. Michael, kaufen ein und verbringen den Nachmittag auf der Hütte. Abend kocht Sigi für uns leckeres Sesamhähnchen mit Kartoffeln, perfekt.
Am Montag morgen hat es ein paar Zentimeter geschneit. Der Katschbergpaß ist laut Internet frei, also machen wir eine Tour über St. Michael hinauf auf den Katschberg auf 1641 m und dann entlang im Tal ins kleine Künstlerstädchen Gmünd. Nach einem Kaffee geht´s wieder zurück, bei der langen Abfahrt vom Paß riechen die Bremsen des Hilux doch etwas komisch, und das, obwohl ich nur sehr vorsichtig dosiert habe!
Auch am Dienstag hat es wieder etwas geschneit. Wieder ein Check im Netz und wir beschließen, den Tag für eine Rundreise entlang am Millstätter See und hinauf zur Turracher Höhe einzuplanen. Über Millstatt und Radenthein geht’s hinauf zur Ebene Reichenau, mit jedem Meter wird der Schnee höher! Die 23% Anstieg hinauf zur Paßhöhe lassen den Hilux schon kämpfen, als wir auf der Turracher Höhe ankommen, ist dort viel los. Wintersport mit vielen Skiliften und sehr guten Schneehöhen, die Hotels voll. Leider kein Kaiserwetter, Schneeregen machen einen längeren Spaziergang nicht gerade zur Freude. Wir lassen die Autos stehen und gehen einen Happen essen, bevor wir diesen Trubel wieder verlassen und hinunter auf die andere Seite des Berges fahren und über Tamsweg und St. Michael wieder an unserer Hütte ankommen. Der Hilux riecht irgendwie komisch, anders als bei den Bremsen… Ich schiebe das mal auf den Schneematsch und das Salz, das an den heißen Auspuff gelangt.
Am nächsten Morgen trauen wir unseren Augen kaum, es hat mindestens 20 cm Neuschnee gegeben! Um uns herum ist nun tiefster Winter, alles ist tief verschneit. Das macht den kurzen, aber steilen Abstieg zu den Autos nicht gerade zum Vergnügen, gottseidank rutscht keiner auf dem Allerwertesten hinunter! So viel Schnee abkehren von den Pickups ist bei uns schon einige Jahre her, aber nun können sich die Allradfahrzeuge wenigstens bewähren! Den Plan, über den Tauerntunnel zu fahren, verschieben wir mal auf den nächsten Tag und fahren stattdessen nach Tamsweg, wo wir durch die kleine Stadt bummeln.
Der Donnerstag bringt Sonne pur, genau richtig für eine Tour über den Tauernpaß! Noch ist es bewölkt, doch als wir die Paßhöhe erreichen, verziehen sich die Wolken und man hat einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Berge der Hohen Tauern! Über Radstatt biegen wir ab nach Schladming und dort hinauf nach Rohrmoos, am Ende des Tals hat Klaus das „Almhäusl“ gefunden, eine urige Gaststätte, in der es auch glutenfreies Essen gibt! Und dieser Tipp entpuppt sich als Volltreffer! Genauso wie man es von außen erwartet, ist es innen gemütlich, der freundliche Chef und seine Angestellten versorgen uns mit hervorragendem Essen! Da fällt der Abschied schwer, bei strahlendem Sonnenschein fahren wir zurück zur Hütte.
Gerhard und Sonja müssen wegen dem Wohnkabinenverkauf einen Tag früher wieder zurück fahren, wir verabschieden die beiden und verbringen noch einen gemütlichen Tag auf der Hütte. Abend fahren wir nach Tamsweg zum Essen und lassen danach den letzten Abend auf der Hütte ausklingen.
Und schon ist wieder eine Woche um! Nach der Übergabe an den Besitzer laden wir den Rest in die Pickups und machen uns auf den Nachhauseweg. Eine zeitlang fahren wir gemeinsam, bei Freilassing trennen sich unsere Wege. Wir fahren auf der Blauen Route zurück in die Oberpfalz, unsere Hamburgers fahren über den Walserberg, wo die dortigen Grenzkontrollen zu einer Stunde Wartezeit führen, und dann weiter über München und Würzburg nach Hamburg.
Es war eine wunderschöne Woche. Wir hatten viel Spaß, genug Schnee, und auch das Wetter hätte schlechter sein können. Die Hütte hat uns viel Spaß gemacht, wir haben uns sehr wohl gefühlt. Nur der kurze Aufstieg war etwas heavy, aber auch das haben wir und die Autos ohne Blessuren überstanden, von ein paar harmlosen Hinsetzern (wir wollen mal keine Namen nennen) mal abgesehen… Zu einem Hüttensommerurlaub war das mal ein angenehmes Kontrastprogramm! (J.K.)