13. Gigantentreffen in Pullman-City

Als wir Tage vor dem Treffen dem Wetterbericht lauschen, stehen die Prognosen für das Wochenende alles andere als gut. Trotzdem brechen wir am Dienstag Nachmittag auf Richtung Wilder Westen, nach Eging am See. Ein Unfall im Regensburger Pfaffensteintunnel beschert uns gleich einen Megastau, das Ausweichen auf die Landstraße stellt sich schnell als Schnapsidee heraus, denn tausende anderer haben leider die gleiche Idee! Nach Regensburg können wir die Fahrt dann gottseidank mit normalem Wohnwagentempo fortsetzen und erreichen dann nach dreieinhalb Stunden Fahrt den Campingplatz bei der Westernstadt.

Wir bauen gleich unser Vorzelt auf und genießen dann den Abend bei noch einigermaßen erträglichen Temperaturen. Am nächsten Morgen sieht es auch noch gut aus, los ist noch nicht viel. Wir haben Zeit, vor dem Saloon einen Kaffee zu trinken, überall wird noch fleißig hergerichtet für das bevorstehende Treffen. Marion, Holger und Carola sind die ersten, die eintreffen. Andy, Sabine, Taube und ein paar Kumpels rollen auch an und stellen sich oben auf die Campingwiese. Ich freue mich, die Jungs wiederzusehen, ist ja nun auch schon eine Weile her, dass man sich das letzte Mal gesehen hat. Wir machen gleich ein „Wiedersehens-Seidl“ auf und ich kann Andy´s TJ bewundern, auch seinen Grand Cherokee habe ich noch nicht live gesehen. Abend schmeißen wir den Grill an und hauen uns ein paar Steaks auf den Rost.

Donnerstag ist es schon merklich kühler, gegen Nachmittag setzt dann der Regen ein. Langsam füllt sich der Parkplatz, wir drehen ein paar Runden und schauen mal, wer schon so alles da ist. Bruno und Birgit kommen mit ihrem Chevy und dem Wohnwagen im Schlepptau und stehen nicht weit von uns. Da der Regen nicht aufhört, beschließen wir, heute in der Westernstadt zum Mexikaner zu gehen, der Rest checkt inzwischen im Saloon ein und reserviert uns ein Plätzchen. Den Abend verbringen wir dann mit guter Live-Music mit den „Solitude“. Natürlich darf auch ein Abstecher in die Beaver´s Taverne nicht fehlen, wo wir noch einen „Hudson“ zu uns nehmen, so als Absacker quasi…

Der Freitag begrüßt uns so, wie der Donnerstag aufgehört hat, nämlich mit Regen und kaltem Wetter. Gegen Mittag hört es dann endlich mal auf, Stefan und Jaennette sind jetzt auch da, diesmal im Grand Cherokee, für den CJ 7 ist das Wetter einfach zu kalt.
Tom aus dem Pickupforum gesellt sich auch wieder zu uns, neben seinem Pickup hat er seinen Auburn auf dem Anhänger dabei, und auch ein neues Spielzeug, sein Eigenbau-UFO, das sogar bei der Polizei für großes Interesse und Erstaunen sorgt, als er es über den Platz fliegen lässt!

Christopher und sein Kumpel Martin haben ihren Platz unten am Campingplatz bezogen, ein schlechter Platz bei Regen, wie sich nach der ersten Nacht schnell rausstellen wird. Ich drehe mit Stefan ein paar Runden im Camp, dort, wo gestern noch Wiese war, ist heute Schlamm, und zwar bodenloser! Ohne Allrad keine Chance, durchzukommen! Irgendwie reuen mich die Leute, die da ihr Zelt aufgebaut haben und nun rundum im Schlamm stehen. Der Lader und der Traktor sind auf jeden Fall im Dauereinsatz, um die Leute, die sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien können, rauszuziehen.
Trotz des schlechten Wetters füllen sich die Campingwiesen wieder mit Fahrzeugen aller Art, viele Pickups, Straßenkreuzer, Jeeps, Camaro´s, Trans Am, Charger, GTO´s und Corvette´s. Nur Motorradfahrer haben wohl aufgrund des schlechten Wetters die Anreise verweigert, die sieht man nur vereinzelt.
Gegen Nachmittag hört der Regen endlich mal auf, wir können es mal wagen, in der Mainstreet einen Kaffee zu trinken und die Fahzeugpräsentation beobachten. Tom´s Auburn ist natürlich wieder der Hammer, er gewinnt zum dritten Mal in Folge den ersten Preis in der Kategorie „Classic Car´s“. Ein erneuter Regenguß lässt uns wieder zu unserem Platz flüchten und das Geschehen lieber vom Vorzelt aus beobachten… Abend nutzen wir die Regenpause, um den Grill anzuheizen und verbringen den Abend dann am Lagerfeuer, gottseidank haben wir genügend Holz mitgenommen, so dass wir wenigstens nicht frieren müssen!

Am Samstag liegt die gefühlte Temperatur bei ungefähr 5 Grad, also lieber mal vorsichtshalber noch ein Fleece-Jäckchen mehr anziehen! Einige, die den dritten Tag im Zelt bei Regen und Schlamm verbringen müssen und noch dazu kein Allradfahrzeug dabei hatten, haben die Schnauze voll und packen zusammen. Die Ausfahrt am Nachmittag schenken wir uns diesmal, obwohl wieder ein langer Konvoi rund um Eging unterwegs ist. Wir positionieren uns in der oberen Etage des Saloons und können von Christopher und Harald einige schöne Bilder machen, als sie zurückkommen und der Konvoi durch die Mainstreet fährt. Tom kommt uns auch für einen Nachmittag besuchen, er muß leider zu Fuß gehen, da er mit dem Mitsubishi Pickup nicht durchgelassen wird. Am Abend trifft man sich wieder im Saloon, wo schon „The Bunch“ aufspielen. Kurz vor Mitternacht haue ich mich dann aufs Ohr, man kann ja nicht jeden Tag Vollgas geben!

Sonntags werden wir wettertechnisch noch mal auf eine harte Probe gestellt, es ist noch kälter als am Tag zuvor! Wir befürchten schon, es wird gleich zu schneien anfangen! Nach einem kurzen Frühstück haben auch die hartgesottensten unter uns die Schnauze voll, wir packen zusammen und verlassen dann den Campingplatz. Im Auto hat man wenigstens die Gelegenheit, sich wieder aufzuwärmen und jeder freut sich auf eine warme Badewanne zu Hause.

Für Sigi und mich war es das 9. Gigantentreffen in Folge. Ich könnte mich nicht erinnern, dass das Wetter mal so bescheiden war wie dieses Mal – aber das tat gottseidank der guten Stimmung keinen Abbruch! Wir haben trotzdem viel erlebt und gesehen, ein echter Freak lässt sich wohl nur abhalten, wenn einem der Himmel auf den Kopf fällt… Außer einer fetten Erkältung nehmen wir trotzdem wieder viele Eindrücke mit nach Hause, haben viele Leute kennengelernt und alte Bekannte wiedergesehen. Die Organisatoren haben sich auf jeden Fall wie immer große Mühe gegeben, damit es ein schönes Treffen wird. Und zumindest kann man eines sagen: wettertechnisch gesehen kann das 14. Gigantentreffen 2011 nur besser werden! (J.K.)