US-Car Treffen Zillertal / Caravanpark Sexten

Da es uns im letzten Jahr am Campingplatz Aufenfeld im Zillertal sowie auf dem dort stattfindenden Treffen der Powerladies.at so gut gefallen hat, übernahm Gerhard auch dieses Jahr wieder die Reservierung für den Platz.

Mittwoch, 23. Juni:
Der Wetterbericht ließ endlich mal Hoffnung aufkeimen, mal ein wenig Sonne abzubekommen! Sigi und ich starteten am Mittwoch, den 23. Juni von der Ranch aus über München, Kufstein bis nach Aschau im Zillertal. Bei unserer Ankunft herrschten dort schon sehr angenehme Temperaturen, bei der freundlichen Bedienung an der Rezeption sagte man uns, dass das Wetter von Tag zu besser werden sollte. Na, das waren doch endlich mal angenehme Aussichten!

Viel los war nicht auf dem Campingplatz, wir bezogen unseren schönen großen Stellplatz, den wir auch im Jahr zuvor schon hatten. Nach einem Kaffee nutzten wir gleich mal das Hallenbad, abend verzichteten wir auf großes Gekoche und aßen sehr gut im Campingplatzeigenen Restaurant. Am späteren Abend, als die Sonne hinter den Bergen verschwand, wurde es aber doch recht kühl, so dass wir uns zeitig in den Wohnwagen verkrochen.

Donnerstag, 24. Juni:
Da vor Nachmittag nicht mit der Ankunft der nächsten zu rechnen war, hatten wir Zeit, um über Mayrhofen und Ginzling ins Zemmtal zum Schlegeisspeicher zu fahren. Diese Straße ist Mautpflichtig und kostet 10 Euro, um die letzten Kilometer zum Stausee zurückzulegen. Dort lagen sogar noch Schneereste. Wir fuhren wieder zurück und bogen ins Tuxer Tal ab, das wir auch noch nicht kannten. Bis zum Ende der Straße in Hintertux konnten wir leider nicht fahren, da ein Linienbus eine Abkürzung durch einen Gebirgsbach nehmen wollte, aber wahrscheinlich vergessen hatte, dass so ein großer Bus doch nicht so geländegängig ist! Um nicht bei der Bergeaktion ewig im Stau zu stehen, drehten wir wieder um und fuhren zurück nach Mayrhofen, wo wir uns in einem Cafe ein gutes Eis schmecken ließen.

Am Nachmittag gingen wir wieder schwimmen, als wir zurückkamen, blubberte auch schon Marion mit ihrem Chevy an. Abend warfen wir den Grill an und genossen die langsam wärmer werdenden Temperaturen.

Freitag, 25. Juni:
Wir hatten schon tief und fest geschlafen, als Gerhard und Sonja mit ihrem Dodge eintrafen. Wolfgang kam am frühen Nachmittag mit seinem Ford an, auch die ersten US-Cars für das Treffen trudelten langsam ein. Der glasklare Bergsee zog uns natürlich magisch an, auch wenn das Wasser nicht wirklich warm war, aber doch zumindest vielleicht zwei Grad wärmer als im Vorjahr! Als letzte trafen Martin und Gertrud aus Rosenheim mit ihrem F 150 ein. Sie hatten sogar ihr zweites amerikanisches Fahrzeug, einen Ford Mustang, dabei.

Abend hatten wir wieder einen Tisch in der Schnitzelstation reserviert, ein Muß im Zillertal. Bei solchen Schnitzeln sieht jeder Teller aus wie eine Untertasse! Aber wir gaben uns die größte Mühe, und zumindest die Herren verputzen das Riesenteil, den Schnaps danach hatte man sich wirklich verdient! Während wir wieder mit dem Hilux zurückfuhren, machten die anderen einen Fußmarsch zurück zum Platz. Wir entfachten in der Zwischenzeit ein Lagerfeuerchen, schließlich mussten wir ja mal unsere neue Feuerschale testen, die sich bestens bewährte. Als gegen Mitternacht ein Gewitter aufzog und es zu regnen anfing, beschlossen wir, uns aufs Ohr zu hauen.

Samstag, 26. Juni:
Als ich morgens Semmeln holte, nieselte es noch leicht und war bewölkt. Kurzzeitig hatte ich doch Bedenken, ob der Wetterbericht wohl so recht hatte – zu Unrecht, denn ab Vormittag verzogen sich die Wolken und es wurde ein herrlicher Tag. In der kleinen Westernstadt trafen langsam immer mehr US-Cars ein, viele Straßenkreuzer und Sportwagen, aber auch einige schöne Pickups aus den 50er, 60er und 80er Jahren waren dabei. Sogar zwei Chevy s10 entdeckten wir und bedauerten fast, unseren s10 nicht dabei zu haben! Marion und Wolfgang bekamen artgerechte 4x4-Parkplätze zugewiesen auf einem Hügel vor dem Eingang zur Westernstadt. Als letzte trafen noch Andi und Elke aus Winnenden mit ihrem L200 ein, jetzt war unser Lager komplett.

Am Nachmittag fand dann wieder die traditionelle Ausfahrt durchs Zillertal statt, ein großer Konvoi schlängelte sich auf Nebenstraßen Richtung Mayrhofen und wieder zurück. Ich nahm bei Wolfgang im Ford Platz, um ein paar gute Aufnahmen zu schießen. Der V8-Diesel und die imposante Größe des Autos riß nicht wenige der am Straßenrand stehenden Fans zu einem Daumenzucken hin! Marion fuhr vor uns mit ihrem Chevy, ein kleiner Junge fragte, ob das Monstertrucks wären! Naja, Monstertrucks sind es vielleicht nicht ganz, aber Spielzeugautos auch nicht gerade!

Als wir wieder zurück am Campingplatz waren, endete die Ausfahrt mit einer Parade durch die Westernstadt, bevor sich alles verlief. Wir heizten den Grill an und ließen uns das Essen bei herrlichem Abendwetter schmecken. Später bummelten wir noch mal durch die Reihen der amerikanischen Fahrzeuge, tranken eine Halbe im Saloon und hörten der Countryband zu, die für gute Stimmung sorgte. Zum Abschluß des Abends noch ein Lagerfeuerchen, und der Tag klang aus.

Das Treffen war dieses Jahr wohl aufgrund des schönen Wetters ein Rekord, ich hörte was von 247 Fahrzeugen, wohl ein Rekord für die Powerladies.

Sonntag, 27. Juni:
Nach dem Frühstück bauten wir langsam das Vorzelt ab, verstauten alles im Anhänger und auf dem Pickup und verabschiedeten uns von Wolfgang, Martin und Gertrud, die den Nachhauseweg antraten. Wir fuhren zusammen mit Andi und Elke über Innsbruck und den Brenner bis Brixen, wo wir ins Pustertal abbogen. Gottseidank lag ja noch eine Woche Urlaub vor uns, ein schönes Gefühl. Andi´s L200 mochte wohl die warmen Temperaturen nicht so, denn er wurde ein paar Mal schon sehr heiß, immer so kurz vorm roten Bereich. An Bruneck und Toblach vorbei ging es bis Innichen, wo wir rechts abbogen Richtung Sexten. Nach Moos folgten wir der Straße Richtung Kreuzbergpaß und erreichten dann unser Ziel, den Caravanpark Sexten. Klaus und Sandra warteten schon am Eingang auf uns, was für ein herzlicher Empfang!

Nach dem Einchecken zeigten uns die beiden unsere Stellplätze, ein Traum! In einer Sackgasse gelegen, direkt am Gebirgsbach, mit Blick auf die Sextener Dolomiten! Und dazu noch traumhaftes Wetter! Was will man mehr? Als wir gerade beim Kaffee saßen, trafen auch schon Gerhard und Sonja und Marion, die mit ihren Pickups den Weg über den Felbertauern genommen hatten, ein. Nach Begutachtung des riesigen Campingplatzes fuhren wir abend nach Moos, fanden eine sehr gute Pizzeria und hauten ordentlich rein! Danach saßen wir noch ein wenig zusammen, ein Jäckchen konnte man schon vertragen, klar, dass es auf 1500 m Höhe nicht mehr so warm ist abends…

Montag, 28. Juni:
Nach dem Frühstück starteten wir über Innichen und Toblach ins Pragser Tal, zum Pragser Wildsee. Wir umwanderten den See, dessen klares Wasser immer wieder klasse aussieht. Hier war ich als Kind schon oft und ich freute mich, dass sich hier fast nichts verändert hatte! Beeindruckend schaut man hinauf zum 2810 m hohen Seekofel, dessen Besteigung wir uns aber dann doch verkniffen haben – man muß ja nichts übertreiben.

Auf dem Rückweg bogen wir in Toblach rechts ab Richtung Venedig, um dann bei Misurina bis zur Mautstation vor den Drei Zinnen zu fahren. Die letzten 6 Kilometer kosten pro Fahrzeug 20 Euro, man hätte noch bis zum Rifugio Auronzo fahren können, um das Wahrzeichen der Dolomiten, die Drei Zinnen, etwas näher zu sehen. Wir beschlossen, die Straße nicht zu befahren und fotografierten die Berge aus etwas weiterer Entfernung. Am Parkplatz traf Gerhard dann auf zwei Stammtischmitglieder aus Vohenstrauß, was für ein Zufall! Sie waren mit den Mountainbikes oben und sagten uns, dass viele Busse und Autos oben wären und wir uns die letzten Kilometer bis zum Rifugio Auronzo sparen könnten. Klar, bei diesem Wetter möchte jeder die Drei Zinnen aus nächster Nähe fotografieren!

Wir kauften in Innichen in einem Supermarkt einiges ein, tuckerten dann die letzten Kilometer wieder hoch zum Caravanpark und rückten dann gleich im Hallenbad ein. Eine gigantische Anlage erwartete uns, mit verschieden warmen Becken, Whirlpool, der Grund nicht gefließt, sondern mit Kieselsteinen. Man konnte auch nach draußen schwimmen, und sich dort sonnen oder das Freibad benutzen. Da planschen ja hungrig macht, heizten wir gleich den Grill an und saßen noch lange im Freien mit Blick auf die umliegenden Berge, später, als es dann kühler wurde, bei Andi im Vorzelt.

Dienstag, 29. Juni:
Andi und Elke beschlossen, eine Wanderung zu einer Hütte in den Bergen zu machen, der Rest wollte einen Ruhetag einlegen. Sigi und ich schauten auf der Karte ein wenig umher, und fuhren dann über den Kreuzbergpaß auf die andere Seite der Sextener Dolomiten. Einige Kilometer hinter dem Paß beginnt schon die Provinz Belluno, dort endet auch der deutschsprachige Raum. Wir fuhren bis San Stefano, wo wir uns im Supermarkt mit Birra Moretti eindeckten. Weiter ging es durch das Piave-Tal nach Auronzo, von dort aus über den schmalen Passo di San Antonio wieder hinüber auf die andere Seite und zurück zum Campingplatz. Da die Tour nicht so lange dauerte, schauten wir uns am Nachmittag die überall gelobte Wellnesslandschaft an. Alles ist im römischen Stil erbaut, verschiedene Saunen wie Heublumensauna, Waldsauna, römische Sauna usw. und ein Dampfbad, Aromagrotte, Infrarotkabinen sowie ein Whirlpool ließen die Zeit vergehen wie im Flug. Mit 16 Euro (incl. Schwimmbadbenutzung) ist die Saunenwelt zwar nicht gerade die billigste, aber angesichts des Gebotenen jeden Cent wert, wie wir fanden.

Als Andi und Elke von ihrer Wanderung zurückkamen, waren sie doch ziemlich erledigt und ich war froh, mich für die Sauna entschieden zu haben. 500 Höhenmeter bergauf – und natürlich auch wieder bergab – lügen halt nicht! Nach einem Kaffee in der Nachmittagssonne beschlossen wir, abend wieder in der sehr guten Pizzeria Martina in Moos zu Abend zu essen.

Mittwoch, 30. Juni:
Auch der Mittwoch weckte uns wieder mit strahlendem Sonnenschein. Heute wollten wir uns mal ein wenig Kultur geben und fuhren nach Bruneck, der Hauptstadt des Pustertals. Eine quirlige kleine Stadt, voller Leben, in der sich in den letzten 20 Jahren sehr viel verändert hat. Nach einem Bummel durch die Fußgängerzone gönnten wir uns einen Cappuccino in einem Straßencafé und fuhren dann wieder zurück zum Campingplatz. Die Entspannung im Whirlpool des Hallenbades tat richtig gut. Abend gab es allerlei gutes südtiroler Essen, irgendwie hatte heute jeder Lust auf was anderes.

Donnerstag, 01. Juli:
Gleich beim Frühstück bekam Sigi zu ihrem Geburtstag einen großen Geschenkkorb mit Südtiroler Spezialitäten geschenkt! Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von Gerhard und Sonja, die leider schon die Heimreise antreten mussten. Andi und Elke hatten noch nicht genug vom Wandern und starteten gleich noch mal zu einer Tour mit noch mehr Höhenmetern. Wir starteten mit den beiden Toyotas zu einer Pässefahrt, da Klaus und Sandra noch nie in den Ostalpen waren. Über Toblach und den bekannten Wintersportort Cortina d´Ampezzo nahmen wir als erstes den Passo Falzarego in Angriff, von dort aus ging es weiter zum Grödnerjoch, über Corvara kämpften wir uns zum Passo Sella, in Arappo hielten wir an, um uns von der endlosen Kurbelei bei einem Cappuccino zu erholen und den beiden Luxen mal ein wenig Verschnaufpause zu gönnen. Klaus´ Pickup mit 200 PS flog natürlich die Serpentinen rauf, meine 120 PS hatten damit etwas mehr Mühe, jedoch bin ich immer erstaunt, wie gut der Hilux zieht, wenn man den Motor bei Laune hält! Ein letztes Mal über den Falzarego, dann ging es wieder ins Tal. Was uns aufgefallen ist, waren die vielen Motorradfahrer und vor allem die unzähligen Fahrradfahrer, die sich zu tausenden die Pässe hochquälen und manchmal für heikle Situationen sorgen. Aber mit gegenseitiger Rücksichtnahme klappt auch dieses Miteinander ganz gut…

Auf dem Rückweg von Cortina nach Toblach entdeckten wir unweit der Straße ein altes Fort aus dem Gebirgskrieg von 1914-1917, das wir erkundeten. Man hätte sicherlich stundenlang in den alten, dicken Mauern herumstöbern können, aber ohne Spezialausrüstung wollten wir uns das dann doch nicht geben. Ein herrlicher Tag mit vielen tollen Ausblicken auf die grandiose Bergwelt der Ostalpen ging zu Ende. Abend feierten wir noch ein wenig Sigi´s Geburtstag.

Freitag, 02. Juli:
Wieder ein sonniger Tag, wir konnten es langsam schon gar nicht mehr glauben! Heute wollten wir auch mal eine kleine Wanderung unternehmen, fuhren die paar Kilometer nach Moos und bogen dann ab ins Fischleintal. Vom Parkplatz aus wanderten wir im Talgrund entlang bis zur Talschlußhütte, wo wir ein Bierchen wegzischten. Nach einer Stunde Rückweg errreichten wir wieder den Parkplatz. Am Nachmittag zog es uns wieder ins Hallenbad, abend besuchten wir noch mal unseren Lieblingsitaliener in Moos. Ein Gewitter zog auf, es regnete, jedoch nicht viel. Wir waren froh, dass das Unwetter, das ziemlich spektakulär über den Bergen reinzog, doch nicht so schlimm wurde wie befürchtet. Unseren letzten Abend in Südtirol ließen wir dann am Campingplatz ausklingen. Wir verabschiedeten uns gleich von Klaus und Sandra, die gleich in aller Frühe den weiten Rückweg nach Hamburg antraten.

Samstag, 03. Juli:
Bezahlt hatten wir schon am Vorabend, so dass wir nach dem Frühstück gleich zusammenräumen konnten und zeitig loskamen. Nach 482 Kilometern waren wir am Nachmittag ohne Stau wieder in Weiden.

So schnell waren eineinhalb Wochen Urlaub vorbei. Sowohl Aschau im Zillertal als auch Sexten waren klasse, und das ganze bei fast dauerhaftem Kaiserwetter! Wir waren wieder mal eine super Truppe, ich bin immer wieder froh, durch unser gemeinsames Hobby solch nette Leute kennengelernt zu haben. Mal sehen, wohin uns der Weg im nächsten Jahr führt! Auch wenn es diesmal mehr ein entspannter Urlaub war mit 98% Onroad, so war es doch auch absolut genial. Der Caravanpark Sexten ist auf jeden Fall eine Reise wert, für mich einer der schönsten Campingplätze, die wir je angefahren haben! Die Lage ist schon einzigartig, der Komfort der Hammer! Da nimmt man die paar Euros mehr, die der Stellplatz kostet, auch mal gerne in Kauf! (J.K.)