Outlaw´s Reise ans Eismeer

Samstag 22.05.
Bereits um 4 Uhr machten wir uns auf den Weg unserer 3 Wöchigen Reise nach Skandinavien. Als Route wählten wir die sogenannte "Vogelfluglinie", welche die Fährverbindung Puttgarden (Fehmarn) – Rödby (DK), sowie Helsingör (DK) – Helsingborg (S) beinhaltet. Die einfache Tour kostete für unser knapp 13 Meter langes Gespann 160€.
Unser erstes geplantes Ziel war Stockholm, welches wir nach 900 Strassenkilometern um 19:30h erreichten.

Sonntag 23.05.
Besuch des Vasamuseums Stockholm. Die Vasa ist ein schwedisches Kriegsschiff, daß am 10. August 1628 auf seiner Jungfernfahrt sank. Nach seiner Auffindung 1956 und Bergung 1961 ist es heute restauriert im o.a. Museum zu besichtigen. Das Schiff sank bereits auf seiner Jungfernfahrt, weil der damalige schwedische König Gustaf II Adolf es mit wesentlich mehr Kanonen bestücken lies, als es die Statik des Schiffes erlaubte.
Anschliessend machten wir noch eine kleine Stadtrundfahrt im Hilux.

Montag 24.05.
Nach dem Besuch eines Toyotahändlers, ging es auf der Ostroute, immer entlang des Bottnischen Meerbusens, über Sundsvall, Umea und Lulea nach Haparanda. Die Städte Haparanda (S) und Tornio (Fin) werden nur durch den Fluss Torneälv getrennt, welcher auch die natürliche Grenze Schweden/Finnland darstellt.
Unser nächstes Reiseziel Rovaniemi in Finnland erreichten wir nach zwei Zwischenübernachtungen am 26.05.! Am Nachmittag besuchten wir dann noch das Arktic Museum in Rovaniemi. Dort kann man u.a. eine Lightshow über das Nordlicht geniessen. Darüberhinaus wird dort über die winterliche Natur und die harten Lebensbedingungen der Sami berichtet. Temperaturen von -40 bis -50°C sind dort im Winter keine Seltenheit. Wie sich das anfühlt ist in einer Klimakammer am eigenen Leib zu erfahren.

Donnerstag 27.05.
Zunächst den Polarkreis überquert und einen Bummel durch das Weihnachtsdorf (Heimat von Santa Claus - ca.8 Km nördl. Rovaniemi) gemacht. Anschliessend ging´s weiter zum Inariesee.

Freitag 28.05.
Erreichen der Finnmark und Überquerung der Finnisch- Norwegischen Grenze. Nach insgesamt 2500 Kilometern das Etappenziel Kirkenes erreicht und festgestellt, daß der dortige und einzige Campingplatz noch geschlossen hatte! Also hängten wir den Wohnwagen auf einem Rastplatz ab und fuhren solo in das Städchen. Der Besuch hat uns allerdings nicht gerade vom Hocker gerissen!
Wesentlich interessanter war dann schon das 60 Km entfernte Kaff namens Grense Jacobselv. Um zu dem Örtchen zu gelangen fährt man immer entlang des Grenzflusses Jacobselv, welcher eine natürliche Grenze zwischen Norwegen (gelber Grenzpfosten mit schwarzer Spitze) und Russland (Rot/Grün gestreift) darstellt. In dem Ort angelangt, standen wir dann endlich am Eismeer, sprich Barentssee!
Anschliessend sind wir dann zurück zum Wohni und nach Genuss eines Pott Kaffee´s, entlang der Eismeerstrasse bis Russenes gefahren (Zwischenübernachtung in Tana).

Sonntag 30.05.
Um die enormen Tunnelkosten zum Nordkapp zu sparen, wurde der Wohnwagen auf dem Campingplatz stehen gelassen und die 130 Km zum Kapp solo in Angriff genommen. Die einfache Fahrt durch den ca. 7 Kilometer langen Tunnel betrug für den Lux incl. 2 Personen 192 NKR (ca.24,80€). Der Parkplatz und Eintritt zum Kapp kostet nochmals 27€ pro Person!
Der Tag war trotzdem ein voller Erfolg und wir hatten mehr Glück als Verstand!!! Es war kein einziger Reisebus vor Ort und auch sonst relativ wenig Besucher. Ebenfallls ein Seltenheitsrelikt...das Wetter. Klare Sicht, bei sonnigen 13°C. Damit sind wir welche der wenigen Menschen, die daß Nordkapp von seiner besten Seite betrachten konnten. Das war ein super schöner Tag, den wir beide niemals vergessen werden.

Montag 31.05.
Weiterfahrt nach Alta, mit Zwischenstop in Hammerfest (sehr enttäuschend).

Dienstag 01.06.
Zunächst das Altamuseum und anschliessend das Tirpitzmuseum (letzteres ist sehr interessant) besichtigt. Weiterfahrt nach Narvik (eine Zwischenübernachtung).

Mittwoch 02.06.
In Narvik haben wir nur das Kriegsmuseum besichtigt, für eine Fahrt mit der Seilbahn war es leider zu diesig).

Donnerstag 03.06.
Zunächst die Grenze Norwegen zu schwedisch Lappland überquert und im Abisko Nationalpark gewandert. Weiterfahrt bis Kiruna.

Freitag 04.06.
Etwa 20 Kilometer östlich von Kiruna liegt das Örtchen Jukkasjärvi, wo wir noch die traurig geschmolzenen Reste des Eishotels anschauen konnten. Danach noch bis Jokkmokk gefahren.

Samstag 05.06.
Solo die 70 Kilometer bis zu Storforsen Wasserfall gefahren. Die Strecke dorthin ging über Schotterpisten, die teilweise (so glaube ich) nicht gerade öffentlich waren. Jedenfalls wurde der Weg auf den letzten 5 Km so schlecht, daß der Lux aufgesetzt hat!
Der Storforsen ist ein sogenannter Treppenwasserfall mit einer Fallhöhe von 60 Metern (durchschnittlich 250 m³ pro Sekunde) und ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

Sonntag 06.06.
Weiterfahrt durch Lappland (zwei Zwischenübernachtungen) bis Sollerön. Der kleine Landzippel liegt am Siljansee/Dalarna in der Nähe der Stadt Mora. Dort die Stadt und die Werkstätten besichtigt, in denen die berühmten Dalarnapferdchen hergestellt werden (Handarbeit). Ich muß wohl nicht extra erwähnen, daß sich Sandra ein Pferdchen, sowie einen Servietenhalter aus zwei Pferden käuflich erworben hat! Leider gab es dort keine Pick Up´s aus Holz!!!

Donnerstag 10.06.
Rückfahrt über Göteborg, Helsingborg und Kopenhagen angetreten und incl. einer Zwischenübernachtung dann am Freitagnachmittag, den 11.06. wieder in Hamburg angekommen.

Fazit:
Es war ein sehr schöner Urlaub und wir haben mit der Wahl der Reisezeit scheinbar voll ins Schwarze getroffen. Touristenmässig war noch nicht viel los (allerdings scheint Holland leer gewesen zu sein). Wettermässig hatten wir sehr häufig blauen Himmel und wesentlich mildere Temperaturen als zunächst angenommen. Richtig klasse war, daß die Mücken scheinbar noch Winterschlaf hielten! Sandra hat nicht einen einzigen Mückenstich. Am letzten Morgen in Schweden habe ich dann allerdings beim Wohnwagen anspannen noch 12 Stiche kassiert!!! Wurde also allerhöchste Eisenbahn, daß Land zu verlassen.

An Gas haben wir nicht einmal eine Buddel verbraucht, obwohl wir fast jede Nacht geheizt haben. Die Ausgabe für die E-Heizung hat sich also gelohnt. In ganz Skandinavien wurde der Stromverbrauch pauschal abgerechnet.

Kleiner Tipp am Rande für geplante Nordkappreisen. Ich würde immer mindestens eine Strecke auf Schwedischer Seite "hochfahren". Der sogenannte "Inlandsvägen (45)" ist die längste Strasse Schwedens und lässt sich sehr gut befahren. Landschaftlich kommt man auch auf seine Kosten. Apropo Kosten: billiger wird die Route ebenfalls, denn der Liter Diesel kostet in Schweden z.Zt. 1,20€, in Norwegen hingegen 1,51€! Finnland ist ebenfalls günstiger zu befahren und hat ein sehr gutes Strassennetz. (K.R.)


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