Offroad-Camp Karenz

23. - 26.04.

 

Karenz liegt in Mecklenburg-Vorpommern und ist somit von uns aus gesehen nicht gerade um die Ecke. Trotzdem sage ich ohne lange Überlegung zu, als Schuffty im Forum das Treffen zum 10jährigen Jubiläum der Pickup- und 4x4-Truppe einstellt. Da der letzte Besuch des Offroadcamps auch schon wieder zwei Jahre her ist und auch wieder viele alte Bekannte aus der Szene anreisen, lasse ich mir das natürlich nicht nehmen und packe meine Siebensachen! Den Wohnwagen lasse ich zu Hause, die paar Übernachtungen genügt mir mein „Hotel Lux“ und ein Wurfzelt für den Krimskrams, das ich mir von Claus ausleihe.

 

Also mache ich mich am Donnerstag früh auf den Weg über Hof, das Hermsdorfer Kreuz, Magdeburg und ab Salzwedel frage ich mich, ob das Navi den kürzesten oder den schnellsten Weg nimmt… Über Käffer, die gewiß noch kein Bayer gesehen hat, erreiche ich nach genau 501 km das Offroadcamp. David, der Besitzer, sitzt schon an der Anmeldung und nach einem Pläuschchen kommt auch schon ein schwarzer Hilux aus Hamburg gefahren, Klaus und Sandra. Gemeinsam suchen wir uns einen schönen Stellplatz, ein paar sind schon da, Platz ist noch genug. Nach dem Aufbauen und der Begrüßung machen wir ein Bierchen auf, trinken einen Kaffee und drehen dann eine Runde im Gelände. Das ist nach längerer Trockenheit nicht so schlammig, so daß sich der Schmutz meist auf die Reifen beschränkt. Die ganz großen und tiefen Fangopackungen lassen wir aus, das ist was für die Hardcore-Fraktion…

 

Gegen Abend werfen wir den Grill an und nachdem wir von Schuffty unsere T-Shirts erhalten haben, können wir die aufgrund der Temperaturen leider nur unter einer dicken Jacke verstecken! Aber ein kleines Lagerfeuerchen für die Anwesenden reicht, wir sitzen vor Schuffty´s Wohwagen und es wird doch Mitternacht, bis wir in die Betten kriechen. Mangels Heizung auf der Ladefläche und den doch recht tiefen Temperaturen habe ich aber vorgesorgt und eine Heizdecke mitgenommen, welche den Schlafsack auf äußerst angenehme Temperaturen aufheizt! Weichei hin oder her, mir egal. Freiwillig frieren – nicht mit mir!

 

Nach einer angenehmen und ruhigen Nacht weckt uns der Freitag mit Sonne pur. Ich kriege gleich nach dem Aufstehen erst von Sven einen Kaffee, danach noch von Sandra – was will man mehr? So muß ich meinen alten Gaskocher gar nicht anwerfen! Erst später merke ich, daß ich mir vielleicht nach 20 Jahren mal einen neuen kaufen sollte, irgendwie kriege ich ihn erst nach 5 Min. an… Nach dem Frühstück fahre ich mit Klaus erst mal tanken, auf den letzten gefühlten 100 km kam keine einzige Tankstelle mehr! Fahren die Leute hier in der ländlichen Gegend alle mit Zusatztanks rum?

 

Zurück im Camp geht’s gleich wieder mit ein paar Autos ins Gelände. Alles da, sehr schön präpariert, von leicht über Mittel bis Hardcore ist alles vorhanden. Wir bleiben bei mittelschwer, auch da kann man sehr schöne Sachen fahren! Verwinkelte Wege mit Verschränkungspassagen durch den Wald, Steilauffahrten, versetzte Hügel, Kuppen… Ich freue mich tierisch über meine 100% - Sperre, nach dem Einlegen krabbelt der Hilux fast im Standgas über die Hindernisse, wo ich mit früheren 4x4 schon etwas Schwung holen oder das Hirn einschalten mußte! Rolf und Dennis fahren sich Beulen in die Stoßstange ihrer Hiluxe, gottseidank nichts gravierendes und nichts, was man nicht reparieren könnte.

So im Laufe des Tages kommen noch viele andere Offroader an, alte Bekannte und auch wie immer ein paar neue Gesichter, so daß sich der Campground gut füllt. Nachmittag sitzen wir in der Sonne und genießen einfach das Campleben bei Kaffee und Kuchen und dem einen oder anderen Bierchen. Als letzte für heute kommen dann Holger und Katja mit ihrem Hilux und dem nagelneuen Knaus-Wohnwagen im Schlepptau. Nach über 5 Std. in einer Totalsperrung auf der Autobahn schieben wir den Wohnwagen auf ein noch freies Plätzchen und machen dann erst mal ein Bier auf!  Grillen gehört natürlich immer dazu, deshalb legen wir auch abend wieder Fleisch und Würstchen auf, bevor wir alle ans große Lagerfeuer wechseln und in einer großen Runde den Abend ausklingen lassen.

 

Als ich am Samstag morgen zur Dusche gehe, fängt es leicht an zu regnen, gottseidank hört es wieder auf. Um 10 Uhr startet die Challenge, die Rolf ausgearbeitet hat. Sie besteht aus 7 versteckten Punkten im Gelände, die angefahren werden müssen, und zwar so, daß der Beifahrer oder der Fahrer die Bordkarte mit Nummern lochen müssen, ohne dabei auszusteigen! Einige der Punkte liegen an Passagen, die doch etwas Aufmerksamkeit erfordern. Letztlich gelingt es uns aber, alle 7 Punkte zu finden. Als wir im Lager zurück sind, ist Ilka auch schon da, die noch ein paar Schaumküsse mitgebracht hat. Mittag gibt es absolut leckere Erbsensuppe mit Würstchen, die Schuffty´s Jungs gekocht haben, ein großes Lob, war echt hervorragend! Und da fällt mir auch gleich ein, daß ich ihnen noch ein Bierchen vorbei bringen wollte, was ich leider vergessen habe…

 

Mario und seine Frau besuchen uns auf einen Tagesausflug mit ihrem Ranger, auch ein paar andere sind noch angekommen, u. a. der neue Club-Präsident des dänischen Offroad-Clubs SORD mit seinem Discovery. Um 14 Uhr starten wir ins Gelände zur letzten Aufgabe, ein mit Absperrband abgesteckter Parcours ist auf Zeit zu befahren. Wäre jetzt nicht so kompliziert, wenn man ihn nicht mit verbundenen Augen befahren müßte! Da ist der Beifahrer gefragt, Klaus lotst mich als ersten durch die Sektion. Die Bestzeit schaffen wir nicht, aber dabeisein ist ja alles. Ganz schön komisches Gefühl, so mit verbundenen Augen durchs Gelände zu fahren, man sieht nicht mal, wie das Lenkrad steht! Schade, daß es bei den letzten anfängt zu regnen, so daß wir in die Autos flüchten müssen!

 

Gegen Abend ist dann auch die Sau am Spieß, die David spendiert hat zum Jubiläum,  fertig und wer Lust hat, kann in der großen Halle ein Stück davon haben. Danach sitzen wir vor unserem Camp ums Feuer, auch das große Feuer brennt wieder, aber alle haben eh nicht dort Platz. Ein Feuerwerk gibt es natürlich auch, gehört ja zu einem Jubiläum dazu. Pulverdampf liegt über dem ganzen Camp, man fühlt sich wie bei einem Jahreswechsel! Den Abend lassen wir am Lagerfeuer ausklingen, bevor wir in die Schlafsäcke kriechen.

 

Und am Sonntag ist auch schon wieder alles vorbei, wie immer viel zu schnell! Nach dem Frühstück packe ich den Hilux wieder voll, am längsten brauche ich für das Wurfzelt – mein Gott, ist ja eine tolle Konstruktion, aber wer soll bitte die Bedienungsanleitung verstehen und dieses Teil wieder in den kleinen Packsack bringen? Ein paar Zuschauer finden sich dann doch ein, und dank der Hilfe von Heidi und Ralf und Klaus gelingt es dann doch, das Zelt so reinzukriegen, ohne daß es auf der Heimfahrt wieder aufklappt und ich es mitsamt Hardtop verliere!

 

Nach allgemeiner Verabschiedung von allen mache ich mich dann kurz vor 10 Uhr auf den Heimweg, Wolken und Sonne wechseln sich ab mit 2 Wolkenbrüchen, die aber den angenehmen Nebeneffekt haben, daß der Hilux fast sauber daheim ankommt! Es war wieder ein super verlängertes Wochenende im Kreis der ganzen 4x4-Fahrer, da nimmt man die lange Anfahrt gern in Kauf. Ein besonderer Dank geht natürlich an Schuffty und Ramona sowie alle, die mitgeholfen haben, damit das Treffen eben so wird, wie es war – einfach schön! Diejenigen, die mich mit Kaffee und Kuchen versorgt haben, kriegen natürlich auch einen dicken Dank! Ich hoffe, ich kann mich bald revanchieren! (J.K.)