Felbermühle im Herbst

So zum Saisonabschluß noch mal ein paar Tage campen fahren, hat was. Danach kommt der Wohnwagen in die Scheune und kann dort seinen Winterschlaf halten, das sind lange Monate ohne Camping!

 

Da man nicht immer gleich 500 km weit weg muß, haben wir uns für unseren Saisonabschluß noch mal die Felbermühle unweit von Neustadt an der Donau ausgesucht. Diesen Platz haben wir im Frühjahr schon mal angefahren und waren angenehm überrascht! Das lange Wochenende bot sich also förmlich an, noch mal ein paar Tage rauszufahren…

 

Zusammen mit Norbert und Agnes trudeln wir etwas zeitversetzt am Freitag Nachmittag bei gutem Wetter auf der Felbermühle ein. Schnell aufgebaut, der Baum mit den Eicheln, von denen bereits tausende am Boden liegen, stimmt mich etwas nachdenklich, aber egal. Fertig, Tisch und Stühle raus und ein Bierchen genossen. Direkt am Fluss, was will man mehr? Abend haben wir keine Lust zu kochen und fahren nach Abensberg zum Griechen.

 

Am nächsten Morgen fragt Sigi mich, ob ich hätte schlafen können – sie trotz Ohrstöpsel nicht, ich zugegebenermaßen auch nicht. Die Eicheln knallen wie Geschosse auf unser Dach, und zwar im 2-Minuten-Takt! Noch 4 Nächte und wir kommen alles andere als erholt wieder heim! Also Kriegsrat. Hin zu Peter, dem sehr netten Cheffe des Platzes und gefragt, ob wir den Wohnwagen drehen können – nun, die ersten sind wir sicherlich nicht mit dem Geschoß-Problem, also drehen wir den Wohnwagen samt Vorzelt um 90° und etwas weiter nach vorne, und es ist Ruhe! Als die Aktion beendet ist, fahren wir über Bad Gögging nach Eining, um uns das Römerkastell Abusina anzuschauen. Eine große Anlage, die einem anschaulich macht, daß auch vor 2000 Jahren sowas wie Komfort schon vorhanden war – zumindest bei den römischen Besatzern!

 

Danach bummeln wir durch Neustadt an der Donau, einem beschaulichen Städtchen mit einem netten kleinen Marktplatz. Mehr los ist in Ingolstadt, das wir auch noch nie besucht haben, jedenfalls nicht im Zentrum. In der Sonne können wir in einem der vielen Cafe´s das Treiben beobachten, ganz schön was los hier! Bei der Rückkehr kaufen wir noch ein, grillen ist angesagt.

 

Am Sonntag besuchen wir die Tropfsteinhöhle „Schulerloch“ bei Essing im Altmühltal. Ein kurzer, aber steiler Anstieg, dann kommen wir gerade noch rechtzeitig zur Führung durch die über 400 m lange Höhle. Sehr interessant die Entstehungsgeschichte der Höhle aus Urzeiten über die Steinzeit bis heute. Besonders beeindruckend ist es, als das Licht ausgeht und  man komplett im Dunkel der Höhle steht – außer dem Tropfen des kalkhaltigen Wassers hört man rein gar nichts! Ungewohnt in unserer Welt voller verschiedenster Geräusche und Lärm….

 

Wir fahren weiter im Altmühltal nach Riedenburg, wo wir einen Kaffee genießen, sogar draußen! Auf dem Weg nach Dietfurt an der Altmühl sehen wir ein Hinweisschild auf eine keltische Siedlung, gleich mal abgebogen. Zurück geht´s über kleine Dörfer und Sträßchen.

 

Der Montag bringt einigermaßen gutes Wetter. Perfekt, um sich mal die niederbayerische Hauptstadt Landshut anzuschauen. Sehr schön der Blick auf die beeindruckende Burg Trausnitz, auch die Fußgängerzone ist sehr sehenswert, ideal zum bummeln und um einen Kaffee draußen zu trinken. Gegen Nachmittag fahren wir zurück.

 

Nachts fängt es an zu regnen, immer stärker, dazu kommt noch starker Wind. So wachen wir am Dienstag, dem Feiertag, auch auf. Erst gegen Mittag läßt es nach, Sigi und ich fahren noch mal ins Altmühltal, schauen uns die Burgruine Randeck an, besuchen eine Quelle mit glasklarem Wasser unweit der Ortschaft Essing und spazieren über die längste Holzbrücke Europas. Eine Fahrt über kleine Dörfer vermittelt uns viel von der niederbayerischen Landschaft im Hopfenanbaugebiet, wir beschließen unsere Tour in Abensberg bei einem Kaffee. Drinnen, denn ohne Regen geht´s anscheinend nicht…

 

Abend fahren wir noch mal zum Griechen und lassen dann das verlängerte Wochenende ausklingen. Am Tag darauf heißt es abbauen und Abschied nehmen von der Felbermühle. Wir lassen auf dem Weg nach Hause noch die Dichtigkeitsprüfung unseres Weinsberg in Sinzing machen, in der Zwischenzeit gehen wir bummeln im Donaueinkaufszentrum. Dann hängen wir den Wohnwagen wieder an und fahren die letzten 80 km nach Hause.

 

Auch wenn es nicht immer goldenes Oktoberwetter war, haben wir doch ein paar schöne Tage auf dem kleinen Campingplatz Felbermühle verbracht, der jederzeit einen Kurzurlaub wert ist! So kann man die Campingsaison ausklingen lassen… (J.K.)