Nordlandtour

im Juni

 

Hier nun ein kleine Story nebst einer kleinen Auswahl von Bildern, über unsere beinah schon fantastische Reise in den hohen Norden. Leider hatten wir für diesen Trip nur 2,5 Wochen Zeit, haben aber trotzdem alle geplanten primären Ziele erreicht. Die gefahrene Route betrug 5922 Kilometer Strasse (4782 mit Trailer am Haken / 1140 Solo), für die 770 Liter Diesel durch die Leitungen geblasen werden mußten. Ergo ein Durchschnittsverbrauch von 13l/100km im Mittel. Der Liter Diesel kostet derzeit ca. 1,64€ in Schweden und 1,84€ in Norwegen.

 

Darüberhinaus waren 11 Fährbenutzungen notwendig, welche den Urlaub auch nicht gerade günstiger machten. Schwamm drüber, die letzte Reise tritt man eh liegenderweise im Kombi/Transporter an, also immer weg mit Kohle!

 

Das Wetter war überwiegend gut bis sehr gut und übertraf diesbezüglich sämtliche Hoffnungen. Temperaturen bis zu 27°C, waren selbst auf dem einen oder anderen Fjäll (Hochgebirge) keine Seltenheit. Natürlich gab es auch mal Regen, aber für die in dieser Region überwiegend vorherrschenden Wetterverhältnisse eher wenig und daher war die Tatsache eher zu vernachlässigen. Auch bin ich auf die Wahl der Reisezeit ein wenig stolz, hat sich doch wieder einmal bestätigt, daß man sich noch ohne die nervigen Plagegeister namens Mücken, im Freien bewegen kann. Sandra hat im gesamten Urlaub nicht einen Stich abbekommen und meine Wenigkeit 2 oder max 3. Na ja... sollen die Viecher an meinem Arthrose verseuchten Blut verrecken. Übernachtet haben wir auf insgesamt 9 verschiedenen Campingplätzen, welche ich noch gesondert vorstellen werde. 

Aufgrund des Zeitmangels, wollten wir so schnell wie möglich ordentlich weit hoch und in die Wildnis kommen und sind daher am Dienstagabend, den 28.5. noch auf die Bahn Richtung Puttgarden gegangen, haben fast ohne Wartezeit die Fährpassagen Puttgarden/Rødby – Helsingør/Helsingborg abgehandelt und standen bereits 01:00 Nachts in Südschweden. Nach 5 Stunden pennen, war dann erstmal 800 Kilometer über Landstrassen (u.a. meinem geliebten Inlandsvägen) bis Vemdalen angesagt. In Vilhelmina, dem Tor zu Lappland, wurden dann für die Dauer von zwei Tagen eine Ruhepause eingelegt.

 

Na ja... Ruhepause ist gut, da sind wir dann solo zum Samendorf namens Fatmomakke und weiter zum Klimpsfjäll und dem Stekenjokk gefahren, einfach Traumhaft! Mittlerweile wird man echt zum Lapplandfan und dieses sollte ganz bestimmt nicht unser letzter Besuch sein. Von Vilhelmina aus, ging es anschließend zum Fährhafen Bognes (N), um von dort mittels Fähre nach Lødingen überzusetzen. Mensch, als wir die Lofoten bis zu dem bereits vorher ausgewählten Camp hinunterfuhren, kamen uns Massen von Wohnmobilen entgegen, Wahsinn. Es lag scheinbar daran, daß Sonntag war und darüberhinaus Kaiserwetter, welches natürlich auch die Norweger ausgenutzt haben. Jedenfalls fanden wir den Campingplatz bei der Ankunft relativ leer vor (war halt Sonntagabend). Dort angekommen, schlugen wir unser Basiscamp für 4 Nächte auf und erkundeten in Form von Tagestouren fast jede kleine Piste des gesamten Archipels. Es gibt in Norwegen übrigens ein Pizzakette namens Peppes, welche auch Pizza für so Krüppels wie mich anbietet (Glutenfrei). Also nix wie rein da... ähm... Preis für ne normale Pizza ab 22€!!! Egal, was solls. 

Nach ein paar erlebnisreichen Tagen auf den Lofoten, war dann wieder Abflug in südliche Richtung angesagt und zwar bis zum Romsdal. Die Strecke ab etwa Steinkjer über Trondheim bis zum Dovrefjäll ist total langweilig und darüberhinaus absolut nervig zu befahren. Überhaupt ist man nach 300 Kilometern E6 total runter mit den Nerven. Zum einen sehr anspruchsvoll für Gespanne, da sehr kurvig, eng und dann diese völlig bescheuerten Tempolimits. Das geht immer 80-40-60-30-70 usw., da wirste irre. Nee, ich bleibe dabei... nie fahre ich die E6 auf norwegischer Seite nochmal hoch. Da fährt sich das in Schweden z.B. dem Inlandvägen 45 erheblich entspannter und aufgrund der Kraftstoffkosten natürlich auch günstiger hoch. Ich verstehe gar nicht, warum die Nordkappkutscher da immer so auf ihre blöde E6 schwören. Na ja, was solls... jedenfalls sind wir dann die 136 ab Dombas bis zum Romsdal gebraten und haben dort unser Basiscamp für 4 Nächte aufgeschlagen.

 

Von dort aus wurde dann in Tagestouren z.B. die Atlantikstrasse (von der wir ein wenig enttäuscht waren), sowie der Trollstigen befahren und dem Geirangerfjord ein Besuch abgestattet. Danach sind wir dann incl. einer Zwischenübernachtung bis zur südschwedischen Halbinsel Kullen runtergeblasen, so nach der Devise "Fahrt dem Teufel die Hörner ab", um nach einer weiteren Übernachtung von dort aus die letzte Etappe der Heimreise über Helsingborg anzutreten.

 

Im Raume Kopenhagen dann Starkregen und Sturm und auf Fehmarn angekommen, war dann zu allem Übel auch noch die Sundbrücke aufgrund des starken Windes für Gespanne und leere LKW gesperrt. Scheiße... und nu??? Also erstmal Kriegsrat gehalten und zu dem Entschluß gekommen, erstmal in Burg das Kartoffelhaus aufzusuchen um eingelegte Heringe zu futtern. Aber der liebe Gott meinte es auch hier gut mit uns, denn als wir die Lokalität wohlgesättigt verließen, war auch die Brücke wieder frei gegeben. Das Wetter zeigte sich ebenfalls von seiner besten Seite, so daß ich noch kurz in Heiligenhafen ranfahren konnte, um den Dreck der Tour vom Gespann abzuspülen. (K.R.)