Innenausbau Ford Ranger

Wer sich bei einem Pickup für den Kauf eines 1,5-Kabiners entschieden hat, für den steht in der Regel die Beförderung von Ladegut an erster Stelle und weniger der Transport von Personen. Die ExtraCabs, XtraCabs, Space- oder KingCabs haben hinten in der zweiten Reihe nur Notsitze, auf denen ein legaler Transport von Personen zwar dank Eintragung und Gurten möglich ist, über längere Strecken aber nicht sinnvoll.

 

Für mich waren immer die 1,5-Kabiner interessanter, da ich keine Kinder habe und auch sonst nur äußerst selten jemanden mitnehmen muss, dafür haben wir unser anderes Auto. So habe ich die Möglichkeit, auf der Ladefläche unterm montierten Hardtop zu schlafen, wenn ich auf Tour bin. Die Notsitze hinten dienen beim Ranger wie auch schon bei den beiden Hiluxen davor zu 99% als Stellplatz für die Kühlbox oder einer Vorratskiste.

 

Beim Hilux kam mir damals die Idee, die nicht genutzte Fläche praktischer zu nutzen, und ich habe zusammen mit einem Kumpel die hinteren Sitze entfernt und eine Siebdruckplatte als verlängerten Stauraum eingebaut. Das hat sich auf Touren wie nach Rumänien gut bewährt, auf der einen Seite die Kühlbox, auf der anderen eine Vorratskiste, und darunter ist noch Platz für Schuhe oder anderes Equipment. Meinen jetzigen Ford Ranger habe ich auch wieder als ExtraCab bestellt, auch auf diesen Sitzen ist es zwar auf kürzere Distanzen möglich, jemanden mitzunehmen, allzu groß sollte derjenige aber nicht sein, genauso wie der Weg nicht zu weit sein sollte.

 

Also habe ich meinem Kumpel diese Idee unterbreitet, das wieder genauso umzubauen wie seinerzeit beim Toyota. Wir haben uns den hinteren Raum des Rangers genauer angesehen und kamen zu dem Entschluss, dass es gar nicht mal so aufwändig werden würde, einen solchen Umbau vorzunehmen. Die hinteren Sitze sind auf beiden Seiten nur eingeclipst und lassen sich mit einem Handgriff entfernen. Die hinteren Befestigungspunkte eignen sich gut für die Befestigung einer Siebdruckleiste, auf die man Scharniere schrauben kann. Unter den beiden Notsitzen sind Staufächer, und die sollten auch weiterhin gut zugänglich sein. Deshalb wollten wir die Siebruckplatten teilen in zwei Hälften, um diese separat hochklappen zu können. Hat den Vorteil, dass man nicht alles komplett ausräumen muss, um an ein Staufach zu gelangen!

 

Da ja keiner gegen eventuelles Vermessen gefeit ist, haben wir das zuerst mal ausgemessen und dann mit einem Provisorium ausgelegt. Passte wunderbar. Hinten die Leiste, davor zwei Holzplatten, die mit einem kleinen Abstand bis an die vorderen Sitze reichen, auch an die Steckdose in der Mittelkonsole kommt man noch gut ran. Da die Beschaffung des Materials im Baumarkt während der Pandemie-Zeit nicht einfach war, habe ich alles bestellt inclusive der Siebdruckplatte. So nach und nach ist alles eingetrudelt und wir konnten loslegen! Erst mal die Siebdruckplatten zurechtgeschnitten mittels der Vorlage, das Brett dahinter eingepasst und festgeschraubt. Dann die Löcher gebohrt für die Scharniere und getestet, ob alles klappbar ist ohne Probleme. Damit das Ganze optisch auch was gleichschaut, sollte oben drauf noch ein Teppich kommen in Farbe des Ranger-Teppichs. Damit die Siebdruckplatten auch schön abschließen, haben wir anthrazitfarbene Leisten drum herum geschraubt, die gleichzeitig den Teppich halten. Zuerst wollte ich den Teppich verkleben, aber die Angst vor einem lang anhaltenden Klebergeruch hat uns dann doch zu doppelseitigem Klebeband geführt. Sollte sich das nicht bewähren, kann man den Kleber ja immer noch verwenden.

 

Natürlich sollten auch Befestigungspunkte für Zurrgurte auf die Platte, um Ladegut wie Kühlbox sicher zu halten. Ich habe mich für Ringösen entschieden, die von unten mit versenkten Muttern gehalten werden, 3 Stück sollten ausreichen. Dazu noch 90° Winkel, die es bei einem Billiganbieter zu kaufen gab mit starkem Klettverschluss an der Unterseite, der auf dem Teppich ausgezeichnet haftet. Als alles fertig war, noch einen Funktionstest, passt alles! Da ja immer die Gefahr besteht, dass irgendwas auf der Fahrt knarzt oder vibriert, könnte man unter die Platte noch Gummi legen. Bis jetzt ist das nicht nötig, alles ist fest und nichts klappert. Und entfernt man die Schrauben, kann man die ganze Konstruktion wieder rückgängig machen und die Sitze einclipsen!

 

Es muss nicht immer ein Profi-Umbau sein, um mehr Stauraum zu schaffen. Dieser einfache, aber praktische Umbau kostet nicht die Welt, hilft aber auf Urlaubstouren oder auf Treffen, vieles im Auto unterbringen und so auf der Ladefläche mehr Platz für andere Sachen zu haben! Ich bin zufrieden und denke, dass es sowohl nützlich als auch optisch einigermaßen gelungen ist! Mein Dank gilt meinem Kumpel Norbert, der mir immer mit guten Ideen und dem passenden Werkzeug zur Seite gestanden ist und den Großteil des Umbaus durchgeführt hat! (Jürgen Krauß)