Der Dacia Bigster (Mai 2025)
Als ich auf unserer Rumänien-Tour im letzten Jahr den ersten neuen Dacia Duster gesehen hatte, dachte ich sofort: Wow! Was für ein gelungener Nachfolger des alten Modells! Einige Zeit später sah man dann schon die ersten Duster bei uns. Und auch unser Tobi hat gewechselt vom Hilux zum Duster mit Allrad. Nun legt Dacia nach und stellt dem Duster einen größeren Bruder zur Seite, den Bigster. Im Großen und Ganzen sieht er auf den ersten Blick aus wie ein Duster, nur länger. Viel wurde spekuliert, nun ist es soweit und der Bigster kommt nach Deutschland. Tobi hat beim Autohaus Sonnleitner in Weiden gleich mal eine Probefahrt vereinbart, letzten Freitag standen wir bei Sonnleitner auf der Matte.
Leider konnten wir keinen Allrad Probe fahren, der Bigster im Schauraum mit Allrad war schon verkauft. Also bot man uns eine Probefahrt mit einem Automatikmodell an, für mich eh interessanter als ein Schalter. Problem ist nur, die Kombination Allrad und Automatik wird es erst gegen Ende des Jahres geben, wer allradgetrieben fahren möchte, muss derzeit zwangsläufig zum 6-Gang-Schaltgetriebe greifen. Von außen muss man zweimal hinschauen, auf den ersten Blick sieht der Bigster dem Duster schon sehr ähnlich. Details und Unterschiede fallen erst auf, wenn man beide nebeneinander sieht. Dann merkt man Änderungen am Kühlergrill und am Heck, und man sieht, der Bigster ist ca. 30 cm länger als der Duster! Mit 4,57 m Länge und 1,70 m Höhe wirkt er schon recht erwachsen.
Die Optik finde ich wirklich absolut gelungen, für mich mit Abstand das schönste SUV in den letzten Jahren! Sportlich dynamische Optik, viele tolle Details, da hat Dacia echt was drauf in Punkto Design! Motoren gibt es drei verschiedene mit Hybrid-Technik. Die Allradversion liefert 130 PS, unser Modell mit Automatik hat wohl 140 PS. Die Benzinmotoren reichen von 1,2 – 1,8 Liter. Nicht gerade übermotorisiert in der heutigen Zeit, wenn man die Modelle der Konkurrenz so anschaut. Wobei die 1,8 Liter schon recht üppig sind in der heutigen Downsizing-Welt! Wir rollen fast lautlos und elektrisch vom Hof, der Benzinmotor schaltet erst bei höheren Geschwindigkeiten zu. Die Sitze sind höhenverstellbar, der Fahrersitz elektrisch. Das Lenkrad ist sportlich abgeflacht, im Display sieht man, wie man gerade unterwegs ist. Man sitzt gut, die Mittelkonsole hat beim Automatikmodell ein großes Fach und eignet sich auch gut zum Arm auflegen. Der Wählhebel ist sehr klein, es dauert einen Moment, bis man begriffen hat, wie man die Fahrmodi einlegen muss.
Wir verlassen die Stadt und geben auf der Landstraße Gas. Bei 100 ist er laut Tobi nicht lauter oder leiser als sein Duster, für mich als Pickupfahrer ist er leise, im Vergleich zu unserem Jeep Compass aber etwas lauter. Klar, bei der Leistung darf man keinen Sportwagen erwarten, aber er zieht gut durch, ich würde sagen, die Leistung reicht absolut. Alles ist übersichtlich gestaltet, die Bremsen packen ausreichend gut zu. Irgendwann halten wir an und schauen uns den Bigster genauer an. Durch das Plus an Länge ist der Kofferraum schon sehr groß, die Heckklappe öffnet automatisch auf Knopfdruck. Witzig auch die Knöpfe an der Seite des Kofferraums – zieht man daran, klappen die Sitze der zweiten Reihe nach vorne. Praktisch, wenn man was längeres laden möchte, man muss keine Verrenkungen machen. In der hinteren Sitzreihe ist genug Platz, auch da kommt das Plus an Länge den hinten mitfahrenden zugute.
Unser Modell steht auf großen 19“ Felgen mit einem feinen Straßenprofil, da würde ich beim Allradmodell auf jeden Fall auf AT-Bereifung umsteigen. Steckdose hat er keine, da es ein Hybrid ist, der während der Fahrt lädt. Ansonsten ist die Optik wie schon erwähnt sehr gelungen, von der Front mit dem Dacia-Logo bis zu den Heckleuchten finde ich das Design absolut gelungen!
Mangels Allradantrieb konnten wir diesen natürlich nicht testen, aber wenn es mal die Kombi Automatik und Allrad geben wird, dann ist das natürlich schon sehr interessant. Die Preise des Duster beginnen bei ca. 23000 und werden dann lt. Verkäufer wohl bis ca. 38000 reichen für das Topmodell mit Allrad. Hört sich nach einem großen Sprung an, aber wenn man bei anderen Modellen Allradantrieb möchte, dann legt man da auch ca. 10000 Euro drauf! Ob man das braucht, muss jeder selber entscheiden. Tobi und Katarina setzen mich zu Hause ab und bringen den Bigster zurück zum Autohaus. Wir sagen vielen Dank an das Autohaus Sonnleitner für die Probefahrt.
Wenn man nun die Wahl hat zwischen Duster und Bigster, dann fällt die Wahl schwer. Eigentlich ist der Bigster die bessere Wahl, da er mehr Platz hat und auch nicht so viel teuerer ist! Gelungene Optik haben beide, ich denke, der Bigster wird viele Käufer finden, und wie uns ein Mitarbeiter bei Sonnleitner bestätigte, liegen auch schon viele Bestellungen vor. (Jürgen Krauß / Tobi Steinberger)